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Bearbeitung : Dienstag, 26. September 2017 16:07 Uhr
SHIROKKO
PRÄSENTIERT ECM RECORDS |
Liebe
Freunde des guten Geschmacks,
seit dem 40jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2009 hat die Firma
ECM ihren ohnehin schon umfangreichen Katalog um einige
herausragende Aufnahmen erweitert.
Auf der Website allaboutjazz findet sich der Eintrag: "Wie
viele Labels gibt es schon, die mit über 1000 Alben in ihrem
Katalog aufwarten können und die, wählt man eines davon zufällig
aus, wahrscheinlich mindestens zwischen sehr gut und fantastisch
liegen?"
Damit, und mit der Ausstellung im Münchner Haus der Kunst, hat
ECM noch mehr Aufmerksamkeit erlangt – welches Plattenlabel
kann schon von sich behaupten, in einem Museum für zeitgenössische
Kunst präsentiert zu werden?
Genau das ist passiert: elf Wochen lang war die ECM-Ausstellung
für uns beherrschendes Thema und Tagesgespräch - und sie wirkt
bis heute nach! Die Ausstellung hat die Kraft verdeutlicht, die
in der Musik liegt. Eine Kraft, die unserer Seele gut tut und
uns gleichzeitig auch intellektuell bereichert. (Lesen Sie hier
unsere Nachbetrachtung der Ausstellung)
Bei vielen Besuchern ist dadurch auch die Neugier gewachsen,
sich mit der Musik des Labels ECM näher zu beschäftigen.
Das nehmen wir zum Anlaß,
erneut unsere ganz persönlichen Lieblings-ECM-CDs zu präsentieren
und damit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, daß auch Sie eine
Aufnahme darin entdecken, die Sie immer und immer wieder genießen
werden.
Dies wünscht Ihnen Ihr SHIROKKO-Team.
Viel Spaß beim Stöbern, leider nicht mehr in unserem CD-Regal
- aber wir haben ja noch unseren Onlineshop... |
Dear
music lovers,
since the Munich-based record label ECM Records celebrated its
40-year-jubilee in 2009, the company has enlarged its immense
catalogue with many outstanding recordings.
On "allaboutjazz" you will find the statement:
"How many labels do you know that present more than 1000
records - and when you pick out one by chance you will probably
rate it between very good and fantastic?"
With these releases, and with the exhibition in the Haus der
Kunst in Munich, ECM has gathered even more publicity. Which
other record company can be proud to be presented in a museum of
modern arts?
The exhibition has attracted visitors from all countries, it was
our daily main theme for eleven weeks and is still effective. It
demonstrated the power that lies in music, a power that enriches
our minds and moves our hearts and bodies.
Many visitors have grown curious about other ECM releases that
could not be shown at the exhibition, especially the new
ones.
We take the occasion to present you once again the personal ECM
favourites of our team.
We hope you will discover some recordings you will rate between
very good and fantastic - and you will enjoy for a long
time.
Have fun by browsing on our website, unfortunately no more in
our store.
But our online-shop is still open... |
Ihr
SHIROKKO - Team |
HIER SIND
UNSERE LIEBSTEN ECM-NEUHEITEN 2016
ACHTUNG! UNSER LADENGESCHÄFT IST GESCHLOSSEN!
EINE AUSWAHL AN ECM-CDs FINDEN SIE NUR NOCH IN UNSEREM ONLINESHOP!
DORT FINDEN SIE AUCH EINIGE NEUHEITEN DES JAHRES 2017
|
Wie jedes Jahr hat auch 2016 die Firma ECM wieder über fünfzig
neue Alben veröffentlicht.
Daraus die besten und schönsten herauszufinden, ist schier
unmöglich, weil auch Geschmackssache.
Dennoch wollen wir Ihnen die CDs vorstellen, die uns ganz
persönlich am besten gefallen.
Sie erhalten diese CDs im gut sortierten Fachhandel,
im ECM-Showroom in Gräfelfing sowie auch in unserem
Online-Shop.
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glauco
venier : miniatures
music for piano and percussion |
Glauco
Venier : Miniatures
ECM
Records 2016
Laufzeit 55:00
Glauco Venier :
piano, gongs, bells, metals
Recorded December 2013
in Lugano,
produced by Manfred Eicher
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Mit
Miniatures legt der
italienische Pianist Glauco
Venier ein Soloalbum vor, das sich schnell als MEIN Geheimtip des
Jahres 2016 entpuppt hat. Außer
eigenen Kompositionen spielt Venier hauptsächlich Musik armenischer
Komponisten (Gurdijeff, Komitas, Mansurian). Speziell von diesen hat er
wohl die innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Intimität gelernt. Seine CD
ist jedenfalls genau von diesen Elementen geprägt, sie glänzt durch
die bedächtige und unaufgeregte Spielweise, mit der er die in sich
ruhenden Klaviermelodien förmlich zelebriert. Teilweise „begleitet“
er sich mit dabei selbst mit subtilen Percussionklängen.
Dabei folgt Glauco Venier auch dem Credo des Produzenten Manfred Eicher, Stille „hörbar“ zu machen. So läßt sich der
Musiker alle Zeit, den Tönen ihren Raum zu lassen, teilweise klingen
die einzelnen Stücke bis zu 20 Sekunden aus! Damit entstand in all der
vermeintlichen Einfachheit ein wahrhaft majestätisches Album von
trancehafter Wirkung und von großartiger Klangfülle. Stellenweise
glaubt man zu hören und zu spüren, wie das Holz des Konzertflügels atmet, wie die Töne
schweben, der Raum lebendig wird, die Stille schwingt.
Ein Hochgenuß!
(Um all die
Vielfalt des Klanges zu erfühlen, sollten Sie die CD zumindest einmal
auf einer guten Anlage und möglichst
laut anhören!)
Wer sanfte Klaviermusik, etwa im Stil von Gurdjieff, gerne hört, kommt
an diesem Album nicht vorbei. Ein
Album, das bei aller Nachdenklichkeit Glücksgefühle erzeugt.
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, 2016
|
hier bestellen
:
click to order |
|
This release
immediately turned out to be MY favourite ECM-album of the year 2016!
The italian pianist Glauco Venier plays some own tunes as well as some
Armenian compositions (by Gurdjieff, Komitas, Mansurian). Like these his
music follows the credo of "making silence listenable".
With his piano play and some subtle percussion, Venier forms an
incredibly intimate atmosphere with a special listening experience - you
feel the instrument living and the air breathing. |
Vorbemerkung:
Früher waren Keith Jarretts Solokonzerte geprägt von langen
improvisierten Stücken ohne Unterbrechung, mittlerweile
spielt er nur noch kürzere Titel mit Pausen.
Dementsprechend gibt es meine Rezension auch in zwei
Versionen:
hier ist die short version und hier ist
die extended version |
keith
jarrett : A MULTITUDE OF ANGELS |
Keith
Jarrett :
A Multitude Of Angels
ECM Records 2016,
Box mit 4 CDs
hier
bestellen :
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|
Diese
Solokonzerte, aufgenommen 1996 in Italien, waren die letzten,
bei denen Keith Jarrett ohne Unterbrechung zwischen den sets
gespielt hat. Nach einer längeren Krankheit spielte er fortan
nur noch kurze, kompakte Titel mit Pausen dazwischen.
So sind diese Konzerte nicht nur ein Zeugnis von Jarretts
damaliger Kunst, innerhalb eines sets von lyrischen Passagen
bis hin zu ekstatischen Ausbrüchen zu wechseln. Sie stellen
auch, laut Jarrett, einen Höhepunkt in seiner Karriere dar.
Diese Konzerte, nunmehr auf CD veröffentlicht, machen es dem
Hörer nicht immer leicht, aber sie sind - am Stück gehört -
ein faszinierendes Beispiel der Genialität des Ausnahmekünstlers
Keith Jarrett und daher eine wichtige Bereicherung Ihrer
Sammlung.
Gerhard Rühl, November 2016
|
Foto: Henry
Leutwyler |
Foto:
Gerhard Rühl
|
Keith Jarrett solo
Modena, 23.10.1996, Laufzeit 70:37
Ferrara, 25.10.1996, Laufzeit 77:22
Torino, 28.10.1996, Laufzeit 73:58
Genova,30.10.1996, Laufzeit 75:19 |
Weshalb
sind diese
Solokonzerte von Keith Jarrett 20 Jahre nach der Aufnahme
jetzt als CD erschienen? Jarrett
selbst gibt die Antwort:
“es sind die letzten
Konzerte, die ich ohne Unterbrechung gespielt habe”,
und er fügt hinzu, sie seien “ein
Höhepunkt in seiner Karriere gewesen”.
Sie waren wohl auch ein Wendepunkt, denn die Karriere schien
danach durchaus gefährdet. Jarrett erkrankte kurz darauf an
einem mysteriösen Erschöpfungssyndrom, konnte jahrelang überhaupt
nicht mehr spielen.
In der Folge beschränkte er sich bei Soloauftritten darauf,
kurze, kompakte Stücke zu entwerfen und sich dazwischen eine
kleine Pause zu gönnen. Damit hatte sich Jarrett vom
Romanschreiber, der seine Gedanken in epischer Breite
formuliert, zum Verfasser von Kurzgeschichten gewandelt, was
durchaus nicht negativ sein muß. Andererseits waren ja gerade
Jarretts lange Improvisationen sein Markenzeichen, der Grund
seines Erfolgs, denn sie offenbaren den Einfallsreichtum und
die Wandelbarkeit dieses Ausnahmekünstlers.
In dieser Hinsicht sind die vier Konzerte, aufgenommen im
Oktober 1996 in Italien, tatsächlich ein Höhepunkt.
Jarrett
geht hier teilweise bis zum Äußersten, was Konzentration,
Energie und hingebungsvolles Spiel angeht. Er fordert von sich
selbst eine Höchstleistung, und er fordert auch vom Publikum,
sich auf sein Spiel vollkommen einzulassen. Dies ist
zugegebenermaßen nicht immer leicht in Passagen, wo Jarrett
scheinbar zusammenhanglos und ekstatisch spielt, dabei eine
Fingerfertigkeit zeigt, die kaum glauben läßt, daß er
damals schon am Rande der Erschöpfung war. Wer weiß,
vielleicht hat er ja gerade deshalb so energisch, fast
besessen, gespielt, weil er das Schicksal schon ahnte? Noch
dazu in einer Art Egotrip, denn Jarrett war hier gleichzeitig
sein eigener Tontechniker und Produzent.
In all ihrer Unterschiedlichkeit zeichnen die vier
Italien-Konzerte ein Psychogramm eines Genies. Über die
musikalische Leistung hinaus kann man sich kaum vorstellen,
was im Gehirn dieses Künstlers vor sich geht, wenn er
Tonkaskaden auftürmt, unglaublich gefühlvolle lyrische
Passagen spielt, diese alsbald aber wieder zerstört und immer
neue Ideen aufgreift.
Nach diesem Muster sind all die Konzerte von großer innerer
Spannung gekennzeichnet. Jarrett spielt immer wieder wunderschöne
Sequenzen, aber er wäre nicht er selbst, wenn er diese nicht
immer wieder förmlich pulverisieren würde mit seiner
Energie, die er in Phasen höchster Konzentration mit Singen,
Ächzen und Stöhnen garniert.
So lädt er uns Hörer ein auf einen musikalischen Trip und
auch auf eine Auseinandersetzung mit seiner Genialität –
letztendlich lehrt er uns auch, daß es gerade in unserer
schnelllebigen Zeit ungeheuer wichtig ist, sich zu
konzentrieren, sich auf ein Werk einzulassen, anstatt die
Musik nur noch in digitalisierten Häppchen zu genießen.
Insofern ist diese CD-Veröffentlichung, absichtlich oder
nicht, auch eine Mahnung an uns alle: weg mit der
Fernbedienung, weg mit dem Smartphone! Hinsetzen!
Konzentrieren!
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, November
2016 |
NIK
BÄRTSCH'S MOBILE : CONTINUUM |
Nik
Bärtsch's
Mobile
: Continuum
ECM
Records 2016,
Laufzeit 68:25
Aufgenommen im März
2015
in Lugano, produziert von
Manfred Eicher
Besetzung:
Nik Bärtsch (piano)
Sha (Bassklarinette)
Kaspar Rast (Schlagzeug, Percussion)
Nicolas Stocker (Schlagzeug, Percussion)
Etienne
Abelin (Violine)
Ola Sendecki (Violine)
David Schnee (Viola)
Solme Hong (Cello)
Ambrosius Huber (Cello)
Tracklisting
[01] Modul 29_14 (8:59)
[02] Modul 12 (9:02)
[03] Modul 18 (8:03)
[04] Modul 5 (8:32)
[05]
Modul 60 (9:27)
[06] Modul 4 (5:26)
[07] Modul 44 (10:23)
[08] Modul 8_11 (8:32)
auch
erhältlich als Vinyl, hier
zu bestellen :
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Unsere
Stammkunden wissen es längst: der Schweizer Pianist Nik Bärtsch zählt zu unseren absoluten Lieblingsmusikern. Mit
seinen rhythmisch vertrackten, mathematisch genauen und dennoch
äußerst lebendigen Kompositionen fasziniert er uns immer
wieder aufs Neue. Er experimentiert mit wechselnden Formationen,
die er manchmal Ronin oder auch Mobile nennt, bleibt seinem
Konzept aber stets treu.
Daher ist der Titel Continuum
für diese CD goldrichtig gewählt.
Gleich
die Eingangsnummer verdeutlicht Bärtschs typische Spielweise
–
mit gegenläufigen Rhythmen, die er zum Teil der 'minimal
music' entlehnt hat, erzeugt er eine unwiderstehliche Spannung,
einen förmlichen Sog. Nach einem sehr entspannt ruhig
angelegten Titel folgt Modul 18, in dem die Band Mobile (bitte
nicht in Englisch aussprechen!) durch ein Streichquintett
"extended" wird. Bärtschs Komposition bekommt
dadurch einen "ernsteren", zeitgenössischen
Charakter, sie ist kammermusikalisch angelegt.
Als Kontrast folgt darauf das perkussive Spiel, mit dem Nik Bärtsch
seinem Flügel ganz erstaunliche Töne entlockt und bei dem er
mit der linken Hand eine unglaubliche Rhythmik erzeugt.
Und
so geht es weiter. Sehnsüchtige Melodik (wie in Modul 60, dem
kompositorisch vielleicht anspruchsvollsten Titel der CD)
wechselt sich ab mit mitreißender Dynamik. Daß sich Bärtschs
musikalische Kollegen Sha und Kaspar Rast als gleichwertige
Partner erweísen, braucht nicht zu verwundern, immerhin spielt
diese Kernformation schon seit vielen Jahren zusammen. Das wird
besonders im letzten Track der CD deutlich, der sehr stark an frühe
Werke erinnert.
Damit ist Continuum wohl Nik Bärtschs reifste, kompletteste und
bislang beste CD, eine starke Konkurrenz für meine bisherige
Lieblings-CD Holon.
Ach, was schwärme ich denn so lange. Hören Sie doch selbst.
So kann es weitergehen: Continuum – ja bitte! Und bitte auch
wieder ein Livekonzert.
Das wünscht sich Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, im
März 2016
Sehen Sie hier
auf YouTube ein sehr schönes und sympathisches Video,
auf dem Nik Bärtsch seine CD vorstellt !
Übrigens haben wir anläßlich dieser Neuerscheinung unsere
Sonderseite über Nik Bärtsch wiederbelebt und überarbeitet - sehen
Sie hier nach!
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WOLFERT
BREDERODE TRIO : BLACK ICE |
Wolfert
Brederode Trio :
Black Ice
ECM
Records 2016
Laufzeit 53:24
|
Der
1974 geborene holländische Pianist Wolfert
Brederode steht mit seiner CD „Black Ice“ in der Tradition des
klassischen Trio-Jazz. Dennoch hat er eine ganz eigene musikalische
Handschrift – seine Melodien sind wohltuend unaufgeregt und von
selbstsicherer Schlichtheit geprägt. Ohne jegliches virtuoses Gehabe
ist ihm damit ein sehr eingängiges Werk gelungen, das man als „ganz
einfach schön“ bezeichnen kann. Gibt es ein besseres Kompliment?
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK
Wolfert Brederode : piano,
Gulli Gudmundsson : double bass,
Jasper van Hulten : drums
Recorded July 2015 in Lugano,
produced by Manfred Eicher
|
hier bestellen
:
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Although
the Dutch pianist Wolfert Brederode follows the tradition of trio jazz,
his music has a very own profile. His melodies are sparkling and
beautiful, tender and easy. Brederode never makes the mistake to show
his virtuosity, he is self-assured enough to release a work of pure
beauty. Is there a better compliment?
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JAKOB
BRO trio : STREAMS |
Jakob
Bro Trio : Streams
ECM
Records 2016
Laufzeit
48:37
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Der
dänische Gitarrist Jakob Bro hat mit seiner Band ein Album
aufgenommen, das mit „Streams“ (= Flüsse, Strömungen) wohl nicht
besser beschrieben werden könnte. Denn die wohlklingende Musik fließt
so schön und unaufgeregt dahin, daß man unwillkürlich in beschauliche
Stimmung gerät. Dabei gelingt es Jakob Bro mühelos, so manchen
Gitarrenvirtuosen hinter sich zu lassen. Denn gerade im Nicht-Anwenden
von Virtuosität (die er zweifellos hat), zeigt er sich hier als
Meister. Fazit: ein rundherum gelungenes und schönes Album, das
beileibe nicht nur für Jazz-Fans interessant ist, sondern jedem Freund
angenehmer Musik gefallen sollte!?
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, 2016
Jakob
Bro : guitar,
Thomas Morgan : double bass,
Joey Baron : drums
produced by Manfred Eicher
|
hier bestellen
:
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This
CD could not be titled better than “Streams”, as the music flows so
gently. The guitarist Jakob Bro from Denmark
is definitely a master, but he avoids showing his virtuosity (a mistake
many of his colleagues are doing constantly). So his music is of pure
beauty and should please all friends of good music, not only jazz fans.
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tigran
hamasyan : atmospheres |
Tigran
Hamasyan : Atmosphères
ECM
Records 2016
2 CDs, Laufzeit 89:04
Tigran Hamasyan
(piano) –
Arve Henriksen (trumpet) –
Eivind Aarset (guitar) –
Jan Bang (samples)
produced by Manfred Eicher
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Der
junge armenische Pianist Tigran Hamasyan
ist ein musikalischer Grenzgänger. Auf seiner CD „Luys i Luso“ (2015) hatte
er sakrale armenische Gesänge eingebaut, auf seinem neuesten Album sind
nun elektronisch erzeugte Klänge zu hören! Mit Atmosphères
hat Hamasyan damit eine
fabelhafte neue CD veröffentlicht, die vor allem in den ruhigen
Passagen durch ihre Ausgeglichenheit besticht. Unterstützt vom
Trompeter Arve Henriksen, dem E-Gitarristen Eivind Aarset und dem
„Elektroniker“ Jan Bang schafft Hamasyan eine musikalische Stimmung,
die unwillkürlich Bilder im Kopf der Zuhörer erzeugt.
Lassen Sie sich verzaubern
von dieser so intimen Musik, die nur ganz gelegentlich durch eruptive
Ausbrüche unterbrochen wird und die durch den Einsatz von Elektronik
noch an Spannung und Intensität gewinnt. Dieses sehr eindrucksvolle
Album mit teils ganz ungewöhnlichen Klangschöpfungen, beweist auch den
enormen musikalischen
Horizont und Mut des Produzenten Manfred Eicher, der auch solche
Projekte mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Genauigkeit begleitet.
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK, 2016
|
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:
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The
young Armenian Tigran Hamasyan is crossing musical borders.After his
2015 album Luys I Luso, where he combined his piano play with sacral
choirs, he introduces electronic sounds on the follow-up Atmospheres.
His incredibly soft piano play forms a very intimate atmosphere which is
only contrasted by some eruptive moments. A very impressive release that
shows both the skill of the musicians but also the innovative and
creative ideas of producer Manfred Eicher. |
ELENI
KARAINDROU : DAVID |
Eleni
Karaindrou : David
ECM Records 2016,
Laufzeit 43 Minuten
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In
ihrem neuesten Werk David
hat Eleni Karaindrou Gedichte eines unbekannten griechischen Autors auf
musikalische Weise verarbeitet. Die Verse stammen aus dem 18.
Jahrhundert, wurden jedoch erstmals 1979 veröffentlicht. Sie
fordern eine musikalische Bearbeitung förmlich heraus, Eleni
Karaindrou hat diese Herausforderung meisterhaft gelöst. Ihre
Kompositionen für Sänger, Chor, Instrumentalisten und
Orchester schlagen die Brücke zwischen „alter Musik“ und
Gegenwartskunst. Kim Kashkashians inspiriertes Viola-Spiel läßt
Erinnerungen wach werden an Karaindrous hochgelobter Musik für
den Film „Ulysses’ Gaze“.
David, eine
Komposition mit wechselnden musikalischen Klangfarben, wurde
im November 2010 live aufgenommen im Megaron in Athen und
produziert von Manfred Eicher.
Text mit freundlicher
Genehmigung von ECM Records © |
CAROLIN
WIDMANN : MENDELSSOHN / SCHUMANN |
Carolin
Widmann : Mendelssohn Bartholdy / Schumann
ECM
Records 2016
Laufzeit 59:31
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Die
Münchner Violinistin Carolin Widmann spielt hier zwei
Violinkonzerte:
das häufig aufgeführte von Felix Mendelssohn Bartholdy und das, wie
dem exzellenten Booklet zu entnehmen ist, häufig verkannte von Robert
Schumann. Aufgenommen wurde die CD im Festspielhaus Baden-Baden mit dem
Chamber Orchestra Of Europe,
aber ohne Dirigenten. Mit ihrem innigen, zarten Spiel begeistert Carolin
Widmann besonders in den leisen Passagen.
In einem Interview sagte sie: „Die Stellen, die ins Nichts, ins
pianissimo abdriften, sind die spannenden Stellen“. Da hat Widmann
in Manfred Eicher einen kongenialen Partner gefunden, der ja auch gerade
die leisen Töne liebt. Eicher war bei der Aufnahme zugegen wie ein,
laut Carolin Widmann, weiteres Mitglied des Orchesters – und so
entstand diese auch klanglich voll überzeugende Aufnahme, die beweist,
daß sich ECM vor den sogenannten „großen“ Klassiklabels keineswegs
verstecken muß.
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, 2016
|
hier bestellen
:
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|
Carolin Widmann, Violine und das Chamber Orchestra of Europe spielen
- Felix Mendelssohn Bartholdy : Konzert für Violine und Orchester op. 64
- Robert Schumann : Violinkonzert WoO 23
aufgenommen im Juli 2014 im
Festspielhaus Baden-Baden,
produziert von Manfred Eicher
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ZSOFIA
BOROS : LOCAL OBJECTS |
Zsófia Boros :
Local Objects
ECM Records 2016
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Die junge
ungarische Gitarristin Zsófia Boros ist nicht nur ein sehr
zartes Wesen, auch ihre Musik klingt ausgesprochen verhalten und
zurückgenommen. Auch auf ihrem zweiten Album für ECM legt Boros ein
Zeugnis ihrer Kunst vor: Werken verschiedenster Epochen und
Stilrichtungen einen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. So
interpretiert sie auch folkloristische und jazzige Themen ganz in der
Tradition klassischer Gitarre - stets mit feiner und zärtlicher
Intimität und in einem Klangbild, das die innige Stimmung noch
verstärkt..
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK, 2016
Zsófia Boros spielt Werke von Mathias Duplessy, Egberto Gismonti,
Carlo Domeniconi, Jorge Cardoso, Al Di Meola, Franghiz Ali-Zadeh,
Garoto und Alex Pinter.
Recorded November 2015 in Lugano, produced by Manfred Eicher
|
carla
bley : andando el tiempo |
Carla
Bley...
Andando el Tiempo
ECM
Records 2016
Laufzeit 47:21
|
Ich
liebe Musik von Menschen, die es aufgrund ihres Alters nicht nötig
haben, etwas zu beweisen. Nicht dem Publikum und auch nicht sich selbst.
So hat Carla Bley, heuer 80
Jahre alt geworden, mit ihrem kaum jüngeren Partner Steve Swallow und
dem Saxofonisten Andy Sheppard eine CD eingespielt, die klingt, als sei
sie gar nicht für Andere gemacht, als spielen die Musiker ganz einfach
nur für sich alleine. Das ist von einer umwerfenden Ehrlichkeit und
derart unspektakulär, daß man einfach nur hineinsinken will in diese
so bedächtig daherkommende Musik, die mit „wie die Zeit vergeht“
nicht besser und hintergründiger benannt werden könnte…
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK, 2016
Carla
Bley : piano,
Andy Sheppard : saxophones,
Steve Swallow : bass
Recorded November 2015 in Lugano, produced by Manfred Eicher
|
hier bestellen
:
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I
love older people and their wisdom. They don’t have to prove their
artistry anymore, not to the audience and not to themselves. Carla Bley
who completed 80 years this year and her partners Steve Swallow and Andy
Sheppard recorded this CD, named “time is passing”, in a very
unspectacular atmosphere, as if it was made only for their own pleasure.
Thank God we are able to share their passion and intimacy by listening
to this CD. |
ANAT
FORT TRIO + : birdwatching |
Anat
Fort
Trio
&
Gianluigi Trovesi :
Birdwatching
ECM
Records 2016
Laufzeit 48:30
|
Das
Spiel der israelischen Pianistin Anat
Fort ist hörbar von klassischer Ausbildung geprägt, sie schreckt
aber auch nicht vor gelegentlichen Ausflügen in abstrakte
Improvisationen zurück. Nach ihrem großartigen Album „And If“
(2010) legt Anat Fort mit Birdwatching ein neues Werk vor, für das sie den schelmischen
italienischen Klarinettisten Gianluigi Trovesi gewinnen konnte. Dessen
Spiel fügt Forts so angenehm zurückhaltender Musik eine weitere
melodische, bisweilen heitere, Note hinzu.
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, 2016
Anat Fort : piano,
Gary Wang : double bass,
Roland Schneider : drums,
Gianluigi Trovesi : alto clarinet
Recorded November 2013 in Lugano, produced by Manfred Eicher
|
hier bestellen
:
click to order |
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Her
piano playing is formed by classical training, but Anat Fort sometimes
likes free improvisation too. Following the outstanding album “And
If” (2010) she presents a new CD with the Italian clarinet player
Gianluigi Trovesi as special guest. He is contributing some fine melody
lines which makes “Birdwatching” a deeply intimate but also happy
sounding work. |
WOLFGANG
MUTHSPIEL : RISING GRACE |
Wolfgang Muthspiel :
Rising Grace
ECM Records 2016,
produced by Manfred Eicher
hier
bestellen :
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|
Der
österreichische Gitarrist Wolfgang Muthspiel hat sich für sein
neues Projekt eine illustre Band aus bekannten Namen
zusammengestellt:
zu seinen bewährten Begleitern Larry Grenadier (Kontrabaß) und
Brian Blade (Schlagzeug) sind Brad Mehldau (Piano) und
Ambrose Akinmusire (Trompete) hinzugekommen. Mit dieser
erstklassigen Truppe ist ihm eine fabelhafte Jazz-CD gelungen, die von der
Interaktion großartiger Künstler lebt und bisweilen
Erinnerungen an die Werke von Pat Metheny weckt.
Nettes Detail am Rande: ein Titel heißt "Den Wheeler, Den
Kenny".
Typisch österreichischer Humor von Wolfgang Wortspiel, äh,
Muthspiel.
Gerhard Rühl
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DAS
SHIROKKO-TEAM PRÄSENTIERT
SEINE LIEBLINGS-CDS VON ECM RECORDS
Sämtliche
Texte wurden, soweit nicht anders angegeben,
garantiert subjektiv verfaßt von Gerhard Rühl (gr)
. |
Hier ist der
Überblick über die vorgestellten CDs.
Für nähere Informationen klicken Sie einfach auf das Cover. |
Here is the
overview of the presented CDs.
For more information click on the cover! |
hier ist zunächst
der Film über Manfred Eicher und ECM...
sounds
and silence
Unterwegs
mit Manfred Eicher
Ein Film von Peter Guyer und Norbert Wiedmer |
Sounds And Silence
GoodMovies 2011,
Laufzeit
87 Minuten
|
Manfred Eicher,
Chef des Münchner Labels ECM, ist nicht nur der
derzeit wohl bedeutendste Produzent zeitgenössischer Musik,
er ist auch eine ebenso erstaunliche wie unverwechselbare Persönlichkeit.
Seit nunmehr über 40 Jahren
verfolgt er mit seinen Veröffentlichungen einer ganz eigenen
Philosophie und Ästhetik. Egal ob Jazziges, Klassisches oder
Grenzüberschreitendes
– in den Händen von Manfred Eicher wird jede Aufnahme zum
Ereignis, auch in klangtechnischer Hinsicht.
Ein Schweizer Filmteam hat, ganz
der ECM-Ästhetik folgend, einen Film gedreht, der Musikfilm
und Roadmovie, Dokumentation und Hommage zugleich ist. Er zeigt Manfred Eicher in seinem Element. In der Firma, unterwegs, vor allem aber im Studio. Denn dort vermag Eicher seine Leidenschaft voll auszuleben:
das Verbinden von Klang und Stille. Es scheint, als höre er
mit den Augen und sehe mit den Ohren. Stets läßt er den
Musikern Zeit und Raum, ihre Musik klingen und ausklingen zu
lassen, die Töne förmlich schweben zu lassen. Nicht umsonst
ist das ECM-Motto "the most beautiful sound next to
silence".
Wenn man diese 90minütige
Dokumentation betrachtet, wird man ganz spontan hingezogen zu
dieser ganz eigenen Welt des Klangs. Selbst ECM-Kenner dürften
da noch einige Entdeckungen machen. Egal ob sakrale Chöre von
Arvo Pärt, sehnsuchtsvolle Orchestermusik von Eleni
Karaindrou, arabische Lautenmusik von Anouar Brahem
oder die ganz eigene jazzige Spielweise von Nik Bärtsch
– all diese Musik besitzt eine ungeheure Faszination. Ganz
zu schweigen von den Persönlichkeiten herausragender Musiker.
Wenn der manchmal etwas entrückt wirkende Arvo Pärt mit
Manfred Eicher ein Tänzchen wagt, spürt man: der ECM-Chef
ist auch Partner, er ist Gelehrter und Lernender zugleich. Er
ist unbeirrbar in seinem eigenen Qualitätsanspruch, dennoch
aber stets bereit, neue Wege zu beschreiten.
Nur so kann Neues entstehen und Bestehendes dennoch gepflegt
werden. Insofern ist der Film Sounds And Silence auch
ein Lehrstück für all jene, die in irgendeiner Weise mit künstlerischem
Schaffen zu tun haben. (gr)
|
|
This fantastic movie, a mix between road movie, documentary and
music film, shows Manfred Eicher, mastermind of ECM Records, in
his element. On the road, together with musicians, in concerts -
and, first of all, in the studio. This is the place where he is
able to bring his ideas to life. Ideas of the real, the only
sound that equals silence.
Seeing Manfred Eicher together with
outstanding musicians like Arvo Pärt or Nik Bärtsch is a
deeply moving experience.
It gives us back the belief in good
quality.
|
sounds
and silence
- DIE MUSIK ZUM FILM
|
Sounds And Silence
ECM Records 2011,
Laufzeit 76 Minuten
|
Hinweis: Dies ist kein Soundtrack im eigentlichen Sinne, sondern
eine Sammlung von bereits veröffentlichten Aufnahmen der
Künstler, die im Film zu sehen sind!
Tracklisting:
Keith Jarrett : Reading Of Sacred Books – von CD: Sacred
Hymns
Arvo Pärt : Für Lennart In Memoriam – von CD: In Principio
Rolf Lislevand : Arpeggiata Addio – von CD : Nuove Musiche
Nik Bärtsch : Modul 42 – von CD: Holon
Anouar Brahem : Sur le fleuve – von CD: Le Voyage de Sahar
Marilyn Mazur : Creature Walk – von CD: Elixir
Dino Saluzzi & Anja Lechner : Tango a mi padre – von CD Ojos
Negros
Eleni Karaindrou : Farewell Theme – von CD: Elegy Of The
Uprooting
Eleni Karaindrou : To Vals To Gamou –
Dino Saluzzi & Anja Lechner : Ojos Negros – von CD: Ojos
Negros
Gianluigi Trovesi : Cosi Tosca – von CD: Profumo di Violetta
Keith Jarrett : Reading Of Sacred Books – von CD: Sacred Hymns
Arvo Pärt : Da pacem domine – von CD: In Principio
|
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Please note this is not a real
soundtrack but a collection of (already released)
tunes by artists appearing in the film! |
...
und hier ist eine weitere Auswahl unserer liebsten ECM-CDs,
wegen der besseren Übersicht in alphabetischer Reihenfolge...
NIK
BÄRTSCH'S RONIN : HOLON |
Nik
Bärtsch's Ronin : Holon
ECM Records 2007
Laufzeit
55 Minuten
Nik Bärtsch : Piano
Kaspar Rast : Drums
Sha :
Bassklarinette
Björn Meyer : Bass
Andi Pupato : Percussion
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Lassen
Sie sich von dem bedächtigen Beginn mit perlendem Piano und
orientalisch angehauchten Bläsern nicht täuschen! Denn schon
im nächsten Titel wird's ausgesprochen dynamisch (Vorsicht bei
5:30, Ihre Lautsprecher könnten einen Schock bekommen!).
Die Module 41_17 und 39_8 sind sehr sehr funky, absolutely
hot!!!
Die CD klingt schließlich aus mit einem slow walking Blues und
einem Titel, der mit seinen Klarinettentönen eine friedliche
Abendstimmung vermittelt.
Insgesamt gesehen ist Holon die bislang vielleicht gelungenste
und spannendste CD von Nik Bärtsch!?
(gr)
Titel:
MODUL 42 (6:29) – MODUL 41_17 (14:51) – MODUL 39_8 (7:49)
–
MODUL 46 (7:16) – MODUL 45 (9:41) –
MODUL 44 (9:23)
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With its slow and mellow tunes but also funky and hot grooves
this is possibly Nik Bärtsch's most interesting and exciting
work for ECM so far... |
NIK
BÄRTSCH'S RONIN : LLYRIA
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Nik Bärtsch : Llyria
ECM
Records
2010,
Laufzeit 56 Minuten
auch als Vinyl erhältlich!
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Eine
der großartigsten Neuentdeckungen der letzten Zeit ist die
Musik von
Nik Bärtsch. Denn mit seiner ganz eigenständigen,
unverkennbaren Spielweise schlägt er den Bogen zwischen Minimal
Music, Jazz und Avantgarde.
Als Einstieg in die fabelhafte Musik von Nik Bärtsch empfehlen
wir seine CD Llyria,
denn sie ist die ruhigste und zugleich jazzigste CD, was aber
nicht heißt, daß nicht auch hier die funky grooves vorkommen,
die Nik Bärtsch's Combo so unvergleichlich macht.
Ein absolutes Highlight, das Lust auf mehr macht. Wir jedenfalls
sind fast süchtig geworden nach Nik Bärtschs Musik und legen
sie Ihnen deshalb sehr ans Herz!!! (gr)
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You don't
know Nik Bärtsch yet? Maybe this CD gives you an idea of his
work - it's his most jazzy and mature work. A good start - but
be sure you will be addicted!
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nik bärtsch's
ronin : LIVE |
Nik
Bärtsch's Ronin : Live
ECM
Records 2012
2 CDs, Laufzeit 105 Minuten
Besetzung:
Nik Bärtsch : Piano
Kaspar Rast : Drums
Sha :
Bassklarinette, Kontrabaß
Björn Meyer : Bass
Andi Pupato : Percussion
Thomy Jordi
: Bass in MODUL 55
Tracklisting CD 1
[01] MODUL 41_17 (16:38) > HOLON
[02] MODUL 35 (11:31) > STOA
[03] MODUL 42 (8:09) > HOLON
[04] MODUL 17 (8:58) > LIVE 2002
[05] MODUL 22 (14:45) > REA
Tracklisting CD 2
[01] MODUL 45 (13:10) > HOLON
[02] MODUL 48 (8:37) > LLYRIA
[03] MODUL 47 (13:11) > LLYRIA
[04] MODUL 55 (10:00) > LLYRIA
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Der Schweizer Pianist Nik Bärtsch ist einer der derzeit
unkonventionellsten und eigenständigsten
Künstler. Seit über zehn Jahren spielt er (fast) jeden Montag
im Zürcher Club EXIL mit (fast) immer der gleichen Band, die er Ronin
nennt. Er hat damit einen ganz eigenen Stil entwickelt, bearbeitet, und
immer wieder verfeinert.
Das
wird auf vorliegender CD mit neun Liveaufnahmen deutlich, die in
den Jahren 2009 bis 2011 in verschiedenen Städten entstanden
sind.
Die meisten darunter stammen von den ECM-CDs Stoa, Holon
und Llyria.
Kaum glaublich, daß alle Titel, die ohnehin schon ausgereift
schienen, nochmals an Intensität zugelegt haben. Da findet sich
mathematisch genaues Spiel neben melodisch interessanten Passagen,
es finden sich mystische Klänge neben percussiven Parforceritten.
Typisch für Bärtsch's Musik ist
die Verwendung serieller oder repetitiver Muster, wie man sie aus
der Minimal Music kennt, wobei sich die sehr präzisen
rhythmischen Verschiebungen auch immer wieder mit jazzigem funky
Groove paaren. Achten Sie beispielsweise darauf, wie der
Schlagzeuger Kaspar Rast in
unglaublich raffinierter Weise Akzente setzt und den Rhythmus
immer wieder verschiebt. Achten Sie auf die filigrane Percussion
von Andi Pupato. Auf die atmosphärischen Klänge, die der
Saxofonist Sha beisteuert. Achten Sie auf den sensationellen
Bassisten Björn Meyer. Achten Sie darauf, wie meisterhaft Nik
Bärtsch von minimalistischen Tonfolgen plötzlich in perlende
Pianoläufe übergeht.
Vielleicht achten Sie ja auch gar nicht auf die Einzelteile
sondern auf das ungeheuer komplexe Gesamtbild mit hypnotischer
Wirkung, aus der man –
ist man mal drin – kaum wieder herauskommt…
Also, worauf warten
Sie noch? Kaufen!
Hinsetzen! Hören! Genießen!
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, September
2012
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hier
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One of the most innovative and hypnotic contributions to
contemporary jazz - highly emotional and beyond any compare. Our
special recommendation for all those with ears open for unusual
sounds between Minimal Music, Jazz and funky grooves. Enjoy!!!
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KETIL bJØRNSTAD
: LA NOTTE
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Ketil
Bjørnstad : La notte
ECM
Records 2013,
Laufzeit 54 Minuten
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In
den siebziger Jahren nannte sich eine amerikanische Plattenfirma
The Family Of
Music". Die
wirkliche "musikalische Familie" ist aber wohl das
renommierte Label ECM, in dem sich unter der schützenden Hand
des genialen Produzenten Manfred Eicher immer wieder Musiker
verschiedenster Stilrichtungen treffen und für erstaunliche
Kombinationen sorgen. Wie zum Beispiel in der CD "La
Notte", aufgenommen im Juli 2010 beim legendären
Jazzfestival im norwegischen Molde.
Offiziell ist dies eine CD des norwegischen Pianisten Ketil Bjørnstad, doch es ist nicht er selbst, es ist das Kollektiv, das glänzt
und begeistert.
Mit dabei ist der Bassist Arild
Andersen, Urgestein in der ECM-Familie.
Der Engländer
Andy Sheppard spielt Tenor- und Sopransaxofon, für die rhythmische
Begleitung sorgt Marilyn
Mazur. Bis hierhin haben wir es also mit einer typischen
Jazzcombo-Besetzung zu tun. Doch die beiden jüngsten im Team
erweitern das Spektrum entscheidend! Eivind
Aarset steuert Gitarrensoli bei, die bisweilen gewohnt
brachial wirken, und er sorgt auch für einen elektronischen
Backgroundsound, auf dem sich die Solisten profilieren können. Damit sind wir bei der eigentlichen Protagonistin der Aufnahme:
der Cellistin Anja
Lechner.
Mit ihrem makellosen Spiel und ihrer enormen Einfühlsamkeit
sticht sie immer wieder aus der Band heraus – was bei
dieser hochkarätigen Besetzung einiges heißt!
Die einzelnen Stücke des fast einstündigen Konzerts tragen
keine Titel, sondern sind lediglich durchnumeriert. Das Werk
beginnt mit donnergrollenden Klängen, Anja Lechners Cello übernimmt
alsbald die Führung in dieser Introduktion, die die Stimmung
eines herannahenden
Gewitters verdeutlicht. Die Entladung kommt dann auch prompt in
Titel II - großartige Soli von
Andy Sheppard und Eivind Aarset fügen sich in den befreit
wirkenden jazzigen Gruppensound, der verdeutlicht, daß hier
erstklassige Musiker zusammen spielen.
Dieses Prinzip – Spannung und Auflösung – wird weitergeführt,
die Musiker setzen zu immer neuen Höhenflügen an, Instrumente
umkreisen sich musikalisch und spornen sich gegenseitig an. Eine wunderbare Passage in La Notte ist der Schluß von Titel VI,
in dem Anja Lechner einen kurzen aber unglaublich intensiven
musikalischen Dialog mit Arild Andersen vollzieht. Ein Moment,
gerade mal 80 Sekunden dauernd, der einem einen Schauer über
den Rücken jagt – und der sofort wieder kontrastiert wird
durch den uptempo-Jazz in darauffolgenden Titel.
Das Konzert endet schließlich mit einem sehr melodischen, verhangen wirkenden Titel und entlässt den Hörer
in angenehmer Stimmung.
Eine nicht immer "leicht" zu hörende, aber stets spannende CD,
die ihren Reiz durch die großartigen solistischen Leistungen
ausübt, die von stilistischen Brüchen geprägt ist, stets auch
von der spürbaren Übereinstimmung der Musiker beseelt wird. So
ist La Notte ein
Dokument eines wahrhaft großen Livekonzerts.
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, 12. April 2013
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What a fantastic live recording! Ketil Bjoernstad has gathered
outstanding musicians for the Molde Festival in 2010, such as
Arild Andersen, Andy Sheppard, Marilyn Mazur, Eivind Aarset -
and: Anja Lechner. She turns out to be the protagonist of the
musical collective!
The band is constructing a very special soundscape by using
tension and relief and tension again.
Not always easy to listen to - but incredibly exciting!
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BLEY,SHEPPARD,SWALLOW
: TRIOS |
Bley,
Sheppard, Swallow : Trios
ECM
Records 2013,
Laufzeit 56 Minuten,
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Carla Bley, die mittlerweile 75jährige Jazzpianistin, wird auf
dieser neuen CD kongenial begleitet von Andy
Sheppard (Tenor- und Sopransaxofon) und dem Bassisten Steve
Swallow. Schlagzeug? Brauchen sie nicht, Swallows Bass ist
perkussiv genug, dann aber wieder ein drittes Melodieinstrument.
Schon der Einstieg, eine nordische Ballade die in ihrer atmosphärischen
Wirkung an Werke von Jan Garbarek denken läßt, macht klar: hier
sind Ausnahmekönner am Werk, die sich nahezu blind verstehen.
Deutlich akzentuierter dann Titel 2 "Vashkar",
bei dem Bass und Sopransaxofon ein faszinierendes musikalisches
Zwiegespräch entwickeln, in das dann Carla Bley einsteigt mit
einem Motiv, als wolle sie Keith Jarretts Improvisation "Everywhere"
von der aktuellen CD "Somewhere"
aufgreifen und weiterführen.
So geht es auf der ganzen CD weiter – die Stücke sind lang
genug, um die Homogenität der Band mehr und mehr auszuführen.
Der
letzte Titel "The Girl
Who Cried Champagne" ist dann schließlich mein
Lieblingsstück dieser CD. Er könnte ohne weiteres aus der
goldenen Ära brasilianischer Musik entsprungen sein. Andy
Sheppard bewegt sich mit seinem sanften Saxofonspiel deutlich auf
Stan Getz' Spuren, Steve Swallow steuert mit seinem typischen
"trockenen" Baßspiel akzentuierte Rhythmik bei, während
Carla Bley ähnlich lässig ihre Akkorde einsetzt, wie das weiland
Tom Jobim getan hat. Daß dieses Stück aber keineswegs aus dessen Feder stammt,
sondern ein Carla-Bley-Klassiker ist (den sie, wie alle Titel
dieser CD, früher schon einmal aufgenommen hat), macht
klar: Carla Bley ist seit Jahrzehnten eine wichtige Figur des
zeitgenössischen Jazz. (gr)
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With this re-recording of some own titles, the pianist Carla Bley proves her outstanding role in
contemporary jazz. Accompanied by Andy Sheppard (ts,ss) and Steve
Swallow (b) she demonstrates the high class of trio jazz. Another
highlight in the ECM-catalogue! |
ANOUAR
BRAHEM : LE PAS DU CHAT NOIR
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Anouar Brahem :
Le pas du chat noir
ECM Records 2002,
Laufzeit 70 Minuten
Anouar Brahem : oud
François Couturier : piano
Jean-Louis Matinier : accordeon
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Selten hat ein CD-Cover derart gut den
musikalischen Inhalt repräsentiert.
Auf dem Foto von Andre Kertesz
sieht man Männer in einem Park (den Tuileries in Paris) in einer
Runde gänzlich entspannt beisammen sitzen. Sprechen sie miteinander?
Schweigen sie? Erholen sie sich? Auf jeden Fall sind sie zwar weit
voneinander entfernt und dennoch in Sichtweite.
"Diese Musik ist auf den Tasten
eines Klavier entstanden, inspiriert vom sanften Hin- und Herschwingen
eines Baumes im Wind". Mit diesen Worten beschreibt Brahem die
Entstehungsgeschichte dieser CD. Das ist insofern erstaunlich, als die
arabische Musik eine vollkommen eigenständige Tonalität und Rhythmik
besitzt, die auf dem (abendländisch geprägten) Klavier nur schwer
nachzuvollziehen ist.Doch geht schon daraus hervor, daß
Brahem erneut eine Grenzüberschreitung gelungen ist. Denn auf seinen
CDs hat er stets, mit wechselnden Begleitensembles, die traditionelle
Musik seiner Heimat vermischt mit individueller Spielkunst und mit
beeindruckender Einfühlsamkeit. Allen Werken Brahems ist die Kunst
zueigen, Töne wirken zu lassen, ihnen Raum zum Ausklingen zu geben
und dabei auch die Stille hörbar zu machen. In vielen Momenten wirkt
Brahems Musik wie die extrem reduzierte Form eines japanischen
Gedichts.
So auch in vorliegender Aufnahme, die
Anouar Brahem zusammen mit dem Pianisten François Couturier und mit
Jean-Louis Matinier (Akkordeon) eingespielt hat. Was diese drei
Musiker an Übereinstimmung bieten, ist großartig. Hier ist kein Ton
zuviel, hier spielt sich keiner in den Vordergrund, hier ist keine
simple Virtuosität zu spüren – jeder Musiker hält sich in großer
Gelassenheit an das Konzept, eine extrem individuelle Stimmung zu
erzeugen, die sowohl den ernsten Charakter arabischer Tradition in
sich birgt, aber auch durch die perlenden Klavierklänge eine deutlich
jazzige Note bekommt.
So ist diese CD auf positive Weise beruhigend und dennoch anregend –
unbedingte Kaufempfehlung! (gr)
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Anouar
Brahem composed the tunes of this album on his piano (!) while
watching the leaves of a tree gently moving in the summer wind.
Together with his companions he created a fantastic crossover
mix of arabian textures and jazzy play - an outstanding record,
highly recommended to any music lover.
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ANOUAR
BRAHEM : LE VOYAGE DE SAHAR
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Anouar
Brahem :
Le Voyage de Sahar
ECM Records 2006 |
Die
Musik zu seinem Album "Le pas du chat noir" hatte der tunesische Lautenspieler
Anouar Brahem auf dem Klavier (!) komponiert, inspiriert von den leicht
im Wind schwingenden Blättern eines Baumes.
Sein Nachfolgewerk Le Voyage de Sahar wirkt
dagegen deutlich ruhiger, nachdenklicher, statischer,
"trockener". Es lebt von der ungeheuren Virtuosität der Musiker, die
traumwandlerisch sicher zusammenspielen.
Deshalb ist auch diese CD von Anouar Brahem ein weiteres Beispiel für
die enorme Intensität arabischer Musik - eine unbedingte Empfehlung für
Freunde anspruchsvoller Instrumentalmusik. (gr)
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK
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Compared to "Le pas du chat noir" this follow-up
record contains more "dry" and sinister sounds - once
again played by fantastic musicians and once again highly
recommended for any music lover. |
ANOUAR
BRAHEM : THE ASTOUNDING EYES OF RITA
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Anouar Brahem :
The Astounding Eyes Of Rita
ECM
Records 2009
Laufzeit 53 Minuten
Anouar Brahem : oud
Klaus Gesing : bass clarinet
Björn Meyer : bass
Khaled Yassine : percussion
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Der
tunesische Lautenvirtuose Anouar Brahem sagte einst:
"Wenn sich
die Tradition nicht immer wieder selbst erneuert, trocknet sie aus und
stirbt ab". Entsprechend finden sich in seiner Musik zwar immer Anklänge an seine
arabische Heimat, doch hat Brahem immer wieder die Brücke geschlagen
zu neueren musikalischen Trends, vor allem dem kammermusikalischen
Jazz.
Nach den etwas
"trockenen" Klängen von "Le Voyage de Sahar"
ist Brahem auch wieder zurückgekehrt zu Musik voller süßer
Versuchung, voller melodischer Vielfalt, voller positiver Melancholie.
Begleitet wird Anouar Brahem diesmal von Klaus Gesing
(Bassklarinette), Björn Meyer (Bass) und vom libanesischen
Percussionisten Khaled Yassine. Zusammen mit seinem neuen Ensemble ist
Brahem ein Meisterwerk geglückt. Egal ob in den traumhaft schönen
lyrischen Passagen, deren innere Ruhe an Brahems Erstlingswerk
"Barzakh" erinnert oder in den rhythmischen Titeln, bei
denen die Band gelegentlich richtig ins "Grooven" kommt:
diese CD kann in jeder Sekunde begeistern. Schön auch, daß Brahem weder auf modale Eigenheiten der
arabischen Musik noch auf typische Vierteltöne verzichtet, geschweige
denn auf vertrackte Rhythmen. Denn damit schließt Brahem den Kreis
zwischen verschiedenen Musikrichtungen und macht diese CD zu einem Hörgenuß,
egal aus welcher musikalischen Ecke der Hörer kommt. Was ist das eigentlich für eine Art von Musik? Es ist keine
Weltmusik, kein Jazz, keine Kammermusik – eher eine Mischung aus all
diesen Kategorien. Nennen wir es doch einfach nur "Musik",
Musik mit einem hohen individuellen Charakter und mit Spielkunst auf
allerhöchstem Niveau.
Egal welche Musikrichtung Sie persönlich bevorzugen – Anouar
Brahems CD wird Sie begeistern, da sind wir uns ziemlich sicher. Denn
in diese Klangwelt kann man sich richtig „hineinfallen" lassen,
kann sich faszinieren lassen von den ausgesprochen beruhigenden und
dennoch anregenden Klängen. Wollen wir wetten?
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK; 25. September 2009
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Anouar Brahem, master of the arabic lute "oud", formed this
incredible musical masterpiece beyond any borders. It's not jazz, not
world music, not chamber music - just call it music. Music of highest
quality and with a deep and intimate character. This music calms you
down and lets your mind travel. One of our favourite CDs of all time !
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ANOUAR
BRAHEM : SOUVENANCE |
Anouar Brahem :
Souvenance
ECM Records 2014,
Laufzeit 89 Minuten
Besetzung:
Anouar Brahem (oud)
François Couturier (Klavier)
Klaus Gesing (Baßklarinette)
Björn Meyer (Baßgitarre)
Orchestra de la Svizzera Italiana
Produced by Manfred Eicher
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Beeindruckt
von den Ereignissen des "arabischen Frühlings", der
durch die Revolution in seinem Heimatland seinen Anfang nahm, hat
der Tunesier Anouar Brahem sein neues Album "Souvenance"
genannt, "Erinnerung".
Es unterscheidet sich von all seinen früheren Werken grundlegend,
was auch durch die Besetzung seiner Begleitgruppe deutlich wird
– diesmal mit Orchester!
Brahems Musik wird weniger von Melodie und Rhythmus geprägt
als vielmehr durch Klangfarben und –flächen. Sie wirkt wie ein
Gemälde, in dem sich verschiedene Farben ergänzen, überlagern,
immer neue Schattierungen, Texturen und Strukturen erzeugen. Viele
der Titel folgen keinem linearen Muster, sondern sind zyklisch
aufgebaut. Dies wird unterstrichen durch das häufig
minimalistisch geprägte Spiel des Pianisten François Couturier,
der in diesem Werk eine zentrale Rolle einnimmt. Die
sich auf faszinierende Weise ständig verändernde Wirkung der
Musik wird hervorgerufen durch immer wieder neue Kombinationen. Da
schieben sich Klangbilder ineinander oder legen sich wie Folien
aufeinander und lassen beim Hörer immer neue Bilder im Kopf
entstehen.
Dem zeitgeschichtlichen
Hintergrund entsprechend herrschen ernste und nachdenkliche
Stimmungen vor. Doch Anouar Brahem verharrt keineswegs in Trauer.
Zwischen das von Brüchen gekennzeichnete, etwas dramatische, Intro
und den elegischen Schluß hat er wunderschöne Stücke gesetzt,
die zärtlich und hoffnungsvoll, geradezu tröstlich sind.
Ergebnis ist zeitgenössische
Musik von großer Qualität, sie verbindet Tradition und Moderne
ebenso souverän wie orientalische und abendländische
Spielweisen. Für mich klingt diese Musik ausgesprochen visionär,
sie wirkt ganz tief nach innen, fordert kontemplative Versenkung förmlich
heraus. Ein großartiges Hörerlebnis mit ganz starken Momenten!
Anouar
Brahem hat sich damit nicht nur erneut als der momentan beste
Interpret der arabischen Laute "oud" erwiesen (der er
sowieso seit vielen Jahren ist), er ist auch endgültig zu einer
großen Persönlichkeit der Gegenwartsmusik herangewachsen.
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, November 2014
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After
his masterpiece "The
Astounding Eyes Of Rita" (2009) Anouar
Brahem releases his new album which is titled
"Souvenance" (=remembrance), but
could also be called "Hope".
Influenced by the "arabian spring" which started in
Brahem's home country Tunisia, the music is full of deep emotions,
sometimes sad and elegic, but with a positive feeling throughout.
The music on this album is like a painting – different colours
and textures form a constantly changing variety. By combining instruments and sounds over a
minimalistic and mostly cyclical background, Brahem has composed
contemporary music, both visionary and emotional. Once again he
proves to be the most outstanding player of the arabic lute
"oud" – and from now on he must be recognized a most
important personality of today's music scene.
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ANAt
fort trio : and if
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Anat Fort Trio : And If
ECM Records 2010,
Laufzeit 52 Minuten
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Die junge israelische
Künstlerin Anat Fort kann man durchaus in eine Liste
außerordentlicher Pianisten einreihen. Denn mit And If
legt sie
ein beeindruckend ausgereiftes Werk vor, in dem sie sowohl
spielerisches Können wie auch musikalische Einfühlsamkeit
beweist.
Eingespielt mit der "klassischen" Triobesetzung
Piano/Bass/Schlagzeug ist diese CD ein wundervolles Werk voller emotionaler Momente aber auch voller
intellektueller Klasse und ganz eigenständiger
Interpretation. Dabei phrasiert Anat Fort aber deutlich
weniger in Richtung "Jazz" – man spürt ganz deutlich,
daß sie klassische Ausbildung hat.
Mit ihrem ebenso jungen wie bislang weitgehend unbekannten
Begleitensemble zeigt sie, daß Jugend und Spielkunst kein
Widerspruch sind.
Ergebnis
ist eine beeindruckende CD mit erhebenden Momenten. Mit wunderschönen
Melodien (wie im Titel "En If" oder in
"Minnesota", einem der wohl schönsten Jazztitel der
letzten Jahre ), aber auch mit
gelegentlich spröden Klängen – so im Beginn von Titel 5, wo
Glasharfen-ähnliche Töne erklingen, aus denen sich dann das
Klavier erhebt.
And
If ist eine sehr
interessante, sehr abwechslungsreiche, sehr inspirierende CD. Sie ist gefällig, ohne ins Easy Listening abzugleiten. Sie ist
anspruchsvoll, ohne abgehoben akademisch zu sein. Sie ist künstlerisch,
ohne virtuos zu wirken. (gr)
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Anat Fort was born in Tel Aviv,
but she is currently living in New York. On her debut album for ECM she demonstrates her classically trained
piano play, enriched by jazzy elements but also some really intimate
compositions like "Minnesota" - one of the most beautiful
tunes in jazz. These eight minutes are worth buying the CD - and
you'll discover more great moments...
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jan
garbareK :
twelve moons |
Jan Garbarek :
Twelve Moons
ECM Records 1993
Laufzeit 75 Minuten
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Diese
CD war die fünfhundertste (!) Veröffentlichung des Labels – und
sie ist nach wie vor eine der allerbesten. Denn Jan Garbarek (neben
Keith Jarrett der wohl bedeutendste ECM-Interpret), wurde hier
begleitet von Eberhard Weber, Rainer Brüninghaus, Manu Katché,
Marilyn Mazur, dazu sind die skandinavischen Sängerinnen Agnes Buen
Garnas und Mari Boine zu hören. Schon daraus geht hervor, daß
Garbarek hier eine Brücke zwischen zeitgenössischem Jazz und den
typischen naturbeschreibenden Klängen des Nordens gelungen ist. (gr)
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hier
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ECM release No. 500 is
still one of the best. Followed by his regular band and
including two Scandinavian singers Jan Garbarek forms the bridge
between Nordic tradition an jazzy playing.
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JAN
GARBAREK : IN PRAISE OF DREAMS |
Jan Garbarek :
In Praise Of Dreams
ECM Records 2004,
Laufzeit 52 Minuten
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Neben Keith Jarrett ist
Jan Garbarek
sicherlich der renommierteste Künstler von ECM Records, was sich in
einer Vielzahl von Aufnahmen und Gastauftritten manifestiert.
Vorliegende CD hat Garbarek mit der
armenisch-stämmigen Bratschistin Kim Kashkashian und dem Schlagzeuger Manu
Katché eingespielt. Schon die Besetzung zeigt: ein
außergewöhnliches Werk. Denn das expressive Saxofonspiel Garbareks
kontrastiert mit den intimen Viola-Klängen und den elektronischen
Sounds, die Katché beisteuert. Auf diese Weise ist Garbareks
vielleicht innovativstes Werk entstanden – auf jeden Fall eines, das
zeitgemäß moderne Klänge einbindet und damit für ein ganz eigenes
Hörerlebnis sorgt. Allein der Titelsong, eine von Garbareks
schönsten Kompositionen, beweist dies. Gegen Ende der CD verfällt
Garbarek zwar wieder in die typisch nordischen
"naturbeschreibenden" Klänge. Das tut aber dem
Gesamteindruck keinen Abbruch – einer äußerst gelungenen
Konfrontation von klassischem Jazz mit "modernen" Sounds.
(gr)
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This is my personal favourite Jan-Garbarek-CD, as it combines
contemporary jazz with some classical elements (Kim Kashkashians viola
is strictly sensational) but also with gentle electronic sounds and
drum loops (by Manu Katché!).
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JAN
GARBAREK & hilliard
ensemble : OFFICIUM |
Jan Garbarek & Hilliard Ensemble : Officium
ECM Records 1994,
Laufzeit 77 Minuten
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Die fünfhundertfünfundzwanzigste ECM-CD
ist gleichzeitig auch eine der ungewöhnlichsten und erfolgreichsten.
Sakrale Gesänge, begleitet mit Saxofon – solche Klänge hatte man
bis dahin kaum gehört.
Das Hilliard Ensemble präsentiert
Gesänge von Cristobal de Morales, Perotin u.a. in gewohnt
beeindruckender Kunst. Dazu das bisweilend schneidende, meist aber
sanft untermalende Saxofon Jan Garbareks – eine glückliche Fügung.
Denn mit "Officium" ist dem Label ECM ein weiterer großer
Erfolg gelungen; und die Musikwelt ist um eine weitere wichtige
Facette reicher, die die Hörgewohnheiten vieler Musikliebhaber
erweitert hat. (gr)
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One of the most outstanding
and innovative CDs that have ever been released on ECM records.
Sacred songs by the outstanding Hilliard Ensemble are being
contrasted by Jan Garbareks saxophone playing. A real new
musical experience - and a huge success!
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TORD
GUSTAVSEN TRIO : CHANGING PLACES |
Tord Gustavsen Trio :
Changing
Places
ECM Records 2003,
Laufzeit 66 Minuten
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Sitzen Sie
gerne abends oder nachts an einer Bar? Hören Sie dabei gerne entspannte Klavierklänge? Haben Sie sich schon über die recht oft banale Musik geärgert, die
Ihnen dabei geboten wird? Dann könnten wir Abhilfe schaffen!
Denn so könnte die optimale Barmusik klingen: Der skandinavische
Pianist Tord Gustavsen und sein Trio haben eine absolut
homogen wirkende CD aufgenommen, die in ihrer sanftmütigen Wirkung derart schön zu hören ist,
daß
man sich augenblicklich an einen Tresen wünscht (mit dem passenden
Getränk). Doch auch
Abstinenzler werden zugeben : diese Klaviermusik zählt zum
angenehmsten, was in diesem Genre in den letzten Jahren erschienen
ist.
Anmerkung: wenn ich diese CD als "Barmusik" bezeichne, ist
das natürlich keineswegs abwertend gemeint. Changing Places ist eine
CD von großer musikalischer Qualität.
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK |
hier
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You like it hanging around in a bar at midnight? You've been angry sometimes about the music that's playing?
This could be the right record for you!
The Norwegian pianist Tord Gustavsen formed this fantastic piece of music that
could fit your feeling - but it is much more than "music for
bars", it's high quality!
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TORD
GUSTAVSEN QUARTET : THE WELL |
Tord Gustavsen Quartet :
The Well
ECM Records 2012
Laufzeit 53 Minuten
Tord Gustavsen, Piano
Tore Brunborg, Tenor Saxophon
Mats Eilertsen, Kontrabaß
Jarle Vespestad, Schlagzeug
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Mit
seiner CD Changing Places sorgte der norwegische Pianist Tord Gustavsen vor neun Jahren für einen unserer Dauerbrenner.
Für seine neue CD hat sich Gustavsen erneut den Saxofonisten Tore
Brunborg ins Team geholt, den wir schon bei Manu
Katchés CD Third
Round so bewundert haben. Damit hat Gustavsen nicht nur
seine Band vergrößert, er hat auch seinen Stil erweitert und
verändert.
Über weite Strecken klingt The
Well so wunderbar friedlich, entspannt, als wolle sie einen
nebelverhangenen Tag musikalisch illustrieren. Wundervolle
Pianoklänge, ein hin und wieder gestrichener Baß und das
gefühlvolle Saxophon ergeben ein Klangbild, das ohne jedes
Pathos auskommt und mit seinen traumhaft erzählerisch wirkenden
Klängen den Hörer automatisch in eine Stimmung versetzt, die
die Gedanken kreisen läßt.
Lediglich Titel 9 fällt mit seiner freien Improvisation etwas
aus dem Rahmen – ansonsten stört nichts, aber auch gar nichts
das Empfinden beim Hören dieser fabelhaften CD. Fazit:
unbedingt empfehlenswert!
(gr)
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For his new CD Tord Gustavsen
once again asked saxophone player Tore Brunborg (who played a
leading role in Manu Katché's masterpiece Third Round) to
complete his band. The result is a wonderful CD with extremely
smooth sounds reminding me of a very cloudy day - peaceful and
contemplative jazz without any pathetic elements.
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tord gustavsen quartet
: EXTENDED CIRCLE |
Tord
Gustavsen Quartet : Extended Circle
ECM
Records 2014,
Laufzeit 51 Minuten
Tord Gustavsen, Piano
Tore Brunborg, Tenor Saxophon
Mats Eilertsen, Kontrabaß
Jarle Vespestad, Schlagzeug
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Extended
Circle. Erweiterter Kreis. Rein personell gesehen hat der norwegische
Pianist Tord Gustavsen
seinen Kreis nicht erweitert, er wird auch hier von seinen bewährten
Musikerfreunden begleitet. Aber er hat seine Musik um einiges
weiterentwickelt, seine Kompositionen sind noch individueller und
reizvoller geworden.
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With
his CD Changing Places the Norwegian piano player Tord Gustavsen
created the definitive bar jazz many years ago. After his masterpiece
The Well (2012) he now comes up with a new CD where he more than ever
before shows his talent for playing incredibly smooth and gentle.
Accompanied by Jarle Vespestad, the softest drummer on earth,
Gustavsen creates a very intimate and intense sound for your ears. Not
to forget saxophone player Tore Brunborg, whose contribution is more
important than ever, enriching the sound but never disturbing it.So open a bottle of wine, lay back and enjoy. I'm very sure you
will….
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KEITH
JARRETT : THE KÖLN CONCERT |
Keith Jarrett :
The Köln Concert
ECM Records 1975,
Laufzeit 66 Minuten
auch als Vinyl erhältlich!
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Diese Aufnahme hat nicht nur den
legendären Ruf von Keith Jarretts Soloauftritten begründet, sie ist
auch mit etwa vier Millionen verkauften Tonträgern eine der
meistverkauften Jazzplatten aller Zeiten - damit natürlich auch die mit Abstand
erfolgreichste CD des Labels ECM.
Das
Köln Concert ist auch eine der wichtigsten Aufnahmen der
Jazzgeschichte, vergleichbar etwa mit Miles Davis' Kind Of Blue.
Eigentlich gehört es zur Grundausstattung jeder
CD-Sammlung, auch bei Nicht-Jazz-Fans. Insofern ist es müßig, diese CD hier noch vorzustellen.
Im immensen Gesamtwerk von Keith Jarrett gäbe es schließlich einige
Alternativen...
Weil aber allein schon die ersten zehn Minuten
des Köln Concerts, in denen Keith Jarrett das Grundthema umkreist,
aufnimmt, wieder verwirft, um dann schließlich in spürbarer
Körperlichkeit energetisch auszubrechen, derartig beeindruckend sind,
wollen wir Ihnen diese CD erneut ans Herz legen.
Wer weiß, vielleicht besitzen Sie die CD ja noch gar nicht??? (gr)
|
hier
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By far the best selling record by a jazz soloist ever made, this CD is
the basis not only for ECM records but also for your collection!
Although we are very sure you already own this CD, we'd like to
recommend it again and again. The first ten minutes of the concert,
where Keith Jarrett is working out his musical motive, are forming one
of
the most hypnotic moments in music!
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KEITH
JARRETT : THE MELODY AT NIGHT, with you |
Keith Jarrett : The Melody At Night
With You
ECM
Records 1999,
Laufzeit 55 Minuten
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Kein anderer
Jazzmusiker hat in den letzten Jahrzehnten derart für Aufsehen gesorgt
– und mit seinen Liveauftritten derart polarisiert wie Keith Jarrett.
Legendär vor allem seine Aufnahmen der 70er und 80er Jahre, bei denen
er mit beeindruckender Technik und spürbar körperlichem Einsatz eine
ganz eigene Erzählkunst entwickelte, in der er förmlich „durch sein
Instrument sprach".
Nach einigen
Ausflügen in die klassische Musik hat Jarrett in den letzten Jahren
vornehmlich Interpretationen von Jazz-Standards präsentiert.
Aus dem
schier unüberblickbaren Werk von Keith Jarrett haben wir eine Aufnahme
ausgewählt, die er nach überstandener schwerer Krankheit zuhause
aufgenommen hat. Intimer und ausgeglichener hat Jarrett wohl nie
geklungen, die fast meditativen Klavierklänge zeugen von intensiver
Nachdenklichkeit. (gr) |
hier
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After
having recovered from a personal breakdown Keith Jarrett
recorded this CD at his home, for his loving wife. The melodies,
mostly wellknown compositions, bear the pureness of a loving and
meditating soul and a devotional feeling for life.
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KEITH
JARRETT : RIO
|
Keith
Jarrett : RIO
ECM Records 2011,
Laufzeit 90 Minuten
|
"Alles
was ich in Rio gespielt habe, ist improvisiert, nicht
wiederholbar,
nicht in einem anderen Land, einem anderen Saal,
mit einem anderen Publikum, in einer anderen Nacht".
So
beschreibt Keith Jarrett
sein Solokonzert im Theatro Municipal Rio de
Janeiro. Man glaubt ihm jedes Wort, wenn man die CD hört.
Denn sie dokumentiert eine Sternstunde, wie der tosende Applaus
nach jedem einzelnen Titel beweist.
Kurz vor seinem 66. Geburtstag erwies sich der legendäre
Pianist topfit.
Um dies schon zu Beginn des Konzerts zu demonstrieren, geht
Jarrett gleich aufs Ganze, lotet seine eigenen Möglichkeiten
und die des Flügels aus, fast scheint es, als wolle er das
Instrument auf sein Spiel einschwören.
Jarrett sagt, diese
Einleitung "diente der Klärung".
Doch lassen Sie sich vom stürmischen Beginn nicht abschrecken! Jarrett
nimmt sich alsbald deutlich zurück und präsentiert
zunächst sehr abwechslungsreiche Titel, wie ein Koch, der die
Zutaten für ein wohlschmeckendes Menü vorbereitet. Er nennt
diese Titel "parts" = "Kapitel".
Ab Kapitel 6, nachdem Jarrett die musikalischen Grenzen seines
Auftritts festgelegt hat, entwickelt sich eine
eindrucksvolle Abfolge musikalischer Köstlichkeiten, äußerst
lyrische Stücke wechseln sich ab mit jazzigen Grooves.
Im Unterschied zu früheren Soloaufnahmen, wo er oft in langen
Exkursen seine Motive herausarbeitete, sind seine Stücke nun
sehr kompakt, ausgereift, als seien sie nicht im Moment
entstanden sondern durchkomponiert, mit melodischen
Songstrukturen, mit Anfang und Ende. Schließlich gibt er
dem 90minütigen Konzert einen würdigen Abschluß, dem nichts
mehr hinzuzufügen ist. Lediglich das Atemholen im Bewußtsein, einem Glücksmoment
beigewohnt zu haben.
Gerhard
Rühl, im November 2011
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|
There is so much to
say about this outstanding recording.
Let's do it in a few words:Keith Jarrett has not very
often
played better than in this solo concert, recorded in Rio de Janeiro.
This is my opinion - and I am sure you will agree...(G.R.) |
KEITH
JARRETT TRIO : SOMEWHERE |
Keith
Jarrett Trio : Somewhere
ECM
Records 2013,
Laufzeit 65 Minuten
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Mit
dieser Aufnahme, entstanden am 11. Juli 2009 in Luzern, hat Keith
Jarrett seinem reichen Schaffen ein weiteres Glanzlicht
aufgesetzt. Zusammen mit den langjährigen Begleitern Gary
Peacock und Jack
DeJohnette spielte Keith Jarrett vorwiegend Jazz-Standards
von Harold Arlen und Jimmy van Heusen, von Miles
Davis und Leonard Bernstein, dazu auch einige eigene
Kompositionen. Von der ersten Sekunde an begeistert diese Aufnahme
durch Jarretts unglaublich präzise perlende Läufe, er ist hörbar
in blendender Verfassung. Wie er sich, teilweise schelmisch
verschmitzt, durch das bekannte Repertoire spielt ist ebenso
beeindruckend wie die innere Ruhe, die speziell in den lyrischen
Passagen zu spüren ist.
Herzstück und Highlight der ganzen CD ist eindeutig
das titelgebende Somewhere
mit der nachfolgenden Eigenkomposition Everywhere.
Jarrett bewegt sich zunächst sehr nahe an der Vorlage, ehe er
zur Improvisation ansetzt. Nach etwa fünf Minuten kommt einer
der typischen magischen "Jarrett-Momente": mit der
linken Hand formt Jarrett ein Motiv, das er in den
improvisierten Teil mit hinübernimmt und bis zum Ende
beibehalten wird. Es wird zunehmend akzentuiert und forciert,
bis es hypnotische Wirkung erzielt und schließlich in einem
unwiderstehlichen Groove endet. Das ist eine der Passagen, von
denen man sich wünscht, sie mögen nie aufhören, den ganzen
Abend so weitergehen. Ganz große Kunst!
Im aufbrandenden Applaus ist ein kurzes "hahaha" zu hören.
Ist es einer der Musiker, der begeistert ist von der grandiosen
Leistung?
Für mich jedenfalls zählen diese knapp 20 Minuten zum Großartigsten,
was ich seit langer Zeit von einem Pianisten gehört habe. Sie
allein sind schon das Geld wert! Ist das für Sie Anreiz genug,
die CD zu kaufen und anzuhören, immer und immer wieder?
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK,
23. Mai 2013
|
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One
of Keith Jarretts numerous live acts – and another highlight
of Trio Jazz!
Accompanied by his long-time mates Gary Peacock and Jack
DeJohnette the famous piano player demonstrates his incredible
technical skill as well as his deep feeling for lyrical moods.
In his improvisation above Leonard Bernstein's
"Somewhere" you will find one of these magic moments
– the longer the band plays, the more you want the music never
to stop. So don't hesitate.
Buy the CD and listen to it again and again!
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keith
jarrett : cOncerts bregenz münchen
1981 |
Keith Jarrett : Concerts
Bregenz München 1981
ECM Records 2013,
3 CDs, Laufzeit 150 Minuten
|
Kann
man sich nach mehr als dreißig Jahren noch an ein Konzert
erinnern? Nun, einige Details von Keith Jarretts Konzert im Münchner
Herkulessaal sind mir tatsächlich noch in Erinnerung. Ich erinnere mich an das extrem körperliche, expressive
Spiel Jarretts ebenso wie an die wunderschöne
Zugabe, die die Zuhörer in andächtig entspannter Stimmung
entließ. Wir alle hatten ein eindrucksvolles Konzert erlebt, am
2. Juni 1981.
Deshalb ist dieser komplette Mitschnitt des
Konzerts, erstmals auf CD erschienen, eine Bereicherung der Sammlung!
Denn Keith Jarrett war an diesem Abend in Höchstform
(wie sein obligatorisches Mitsingen und -stöhnen eindrücklich
beweist), er hat nicht nur lange Tonkaskaden entworfen, sondern
auch ausgesprochen rhythmisch akzentuiert gespielt und dabei häufig
die Bühne des Herkulessaals als Resonanzkörper genützt, wie
im äußerst expressiven Part IV , bei dem ihm der Flügel als
Percussioninstrument dient. Ich glaube, der Boden schwingt bis
heute nach...
Daß Jarrett aber auch unglaublich intensive, leise Passagen
spielen kann, verdeutlicht Part III des Konzerts, wo er von
einem begeisternden Groove urplötzlich (bei ca. 18 Minuten) in
eine lyrische Melodie verfällt, die auch Beethoven nicht schöner
hätte komponieren können. In der Zugabe, dem wunderschönen "Heartland", schließlich
gibt es, ganz kurz vor Schluß,
einen dieser magischen Jarrett-Momente: ein paar
Zehntelsekunden lang herrscht atemberaubende Stille. Nicht nur für
Jarrett sondern auch für das Publikum ein tiefes Luftholen vor
den Schlußakkorden. Und ein letzter Beweis für einen erneut
großen Konzertabend.
Daß dieser Mitschnitt in gewohnt guter Klangqualität
wiedergegeben wird, spricht für die Ernsthaftigkeit und
Genauigkeit, mit der Manfred Eicher und ECM Records die Archive
pflegen.
Dies betrifft auch die ebenfalls in diesem 3-CD-Set enthaltene
Aufnahme "Bregenz 1981", die schon unter dem Titel Concerts
erhältlich ist und die mit einem der schönsten Intros
begeistert, die Jarrett jemals gespielt hat. Welche Freude - die
Neu-Überspielung klingt deutlich besser, es ist, als würde
man einen Vorhang öffnen, einen Schleier wegziehen, einen zusätzlichen
Klangraum öffnen.
Selbst wenn Sie die CD Concerts
bereits besitzen (wovon ich ausgehe) – kaufen Sie sich das
brandneue 3-CD-Set trotzdem!
Denn die München- Einspielung brauchen Sie sowieso!
Gerhard
Rühl, im
November 2013
|
hier
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|
This
solo concert, recorded in
Munich
1981 and now released for the first time on CD, featurs Keith
Jarrett at his best, energetic and concentrated, lyrical and
grooving (I guess the stage ground of
Munich
's Herkulessaal is still vibrating by the sound of Jarrett's
stomping feet…).
And you will hear one of Keith Jarrett's magic moments: shortly
before the end of the concert there are breathtaking parts of a
second in total silence until the artist releases the audience in a very special
and relaxed mood.
A great addiction to Jarrett's incredible work, and a recording
of real fine sound quality. Also the Bregenz concert which can
be heard on CD 3 of this set sounds much better than the version
released many years ago! What are you waiting for? Buy and
enjoy!
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keith jarrett & charlie haden : last
dance |
Jarrett & Haden : Last Dance
ECM
Records 2014,
Laufzeit 76 Minuten
auch als Vinyl erhältlich!
|
Wenn
zwei legendäre Musiker wie Keith
Jarrett (*1945) und Charlie
Haden (*1937) ein Album veröffentlichen, das Last
Dance heißt und mit dem Song Goodbye
endet, dann läßt das vermuten, daß sie das Ende ihrer langen
Karrieren vorwegnehmen. Das wäre schade, denn die beiden sind
untrennbar mit dem zeitgenössischen Jazz verbunden.
Anmerkung :
Dieser Satz hat schon vier Wochen später traurige Aktualität
bekommen - Charlie Haden ist am 11. Juli nach langer Krankheit
verstorben. Damit ist der "Last Dance" mit Keith Jarrett
sein musikalisches Vermächtnis geworden.
Tracklisting
[01] My Old Flame (
Johnston
/Coslow) 10:21
[02] My Ship (Weill/Gershwin) 9:38
[03] 'Round Midnight (Monk/Williams) 9:34
[04] Dance Of The Infidels (Powell ) 4:25
[05] It Might As Well Be Spring (Rodgers/Hammerstein) 11:55
[06] Everything Happens To Me (Adair/Dennis) 7:15
[07] Where Can I Go Without You (Young/Lee) 9:32
[08] Everytime We Say Goodbye (Cole Porter) 4:26
[09] Goodbye (Gordon Jenkins) 9:04 |
hier
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|
When
two
giants of contemporary jazz release an album titled Last Dance,
ending with the song Goodbye. Do they anticipate the end of their
enormous careers?
By interpreting jazz standards in a very mellow mood, they avoid
any experiments and form a very gentle and smooth atmosphere –
the perfect soundtrack for relaxed evenings.
Four weeks after the release of this CD Charlie Haden left us on
Friday 11th of July. So this CD became his musical heritage.
Rest In Peace Charlie, and thank you for your last dance! |
eLENI
KARAINDROU : ETERNITY AND A DAY |
Eleni Karaindrou :
Eternity And A Day
ECM Records 1999
Laufzeit 46 Minuten
|
Seit
vielen Jahren ist die Griechin Eleni Karaindrou
„Haus-und-Hof-
Komponistin" des Regisseurs Theo Angelopoulos.
Denn sie versteht es meisterhaft, die monochromen und bedächtig
wirkenden Bilder seiner Filme kongenial mit Musik zu unterlegen. Dabei
ist diese Musik auch ohne die visuellen Eindrücke von großer Schönheit
und beinahe magischer Anziehungskraft. Meist handelt es sich um ein
Grundthema, das in verschiedenen Variationen und Instrumentierungen
wiederholt wird und dadurch eine fast trancehafte Wirkung entfaltet.
Eleni Karaindrous Werke sind mehr als bloße Soundtracks – durch
ihre kompositorische Qualität sind sie durchaus zur zeitgenössischen
Klassik zu zählen. Dies beweist die Musik zum Film Eternity And A Day (Die Ewigkeit und ein Tag,
u.a. mit Bruno Ganz), denn sie zählt zu den gelungensten Werken von Eleni
Karaindrou. (gr)
|
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Of all the beautiful records by
Eleni Karaindrou this is perhaps the most beautiful one.
Composed by the movie with Bruno Ganz it captivates us with a
remarkable musical theme that is played in many different
variations. Magic!
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ELENI
KARAINDROU : CONCERT IN ATHENS |
Eleni
Karaindrou :
Concert In
Athens
ECM
Records 2013,
Laufzeit 54 Minuten
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Weil
sie hauptsächlich durch ihre Musik zu Filmen des Regisseurs
Theo Angelopoulos (der im Januar 2012 auf tragische Weise ums
Leben gekommen ist) bekannt wurde, wird die Griechin Eleni
Karaindrou gelegentlich
als "Filmmusikkomponistin" gesehen. Das greift
entschieden zu kurz. Denn wie schon die 2005 entstandene Aufnahme "Elegy
Of The Uprooting" bewies, haben die Werke Karaindrous
enorme kompositorische Qualität und heben sich dadurch aus bloßer
"Untermalung" heraus. Wenngleich natürlich einzuräumen
ist, daß die flächig angelegten, meist elegisch wirkenden Klänge
von Karaindrous Werken kongenial zu den Filmen von Angelopoulos
passen.
Fünf Jahre nach der Elegy-Aufnahme hat Eleni Karaindrou erneut
in Athen ein Konzert gegeben. Wieder dabei das Camerata
Orchestra, als Solisten
diesmal der Saxofonist Jan
Garbarek, die armenische Bratschistin Kim
Kashkashian und der Oboist Vangelis
Christopoulos.
Im Unterschied zur Liveaufnahme von 2005 ist dieses Konzert von
subtiler wirkenden, kleineren Besetzungen geprägt, es wirkt
weniger wuchtig. Denn die Solisten stellen sich ganz in den Dienst der Kompositionen
mit ihren wechselnden Instrumentierungen und Klangfarben. So ist
jeder der 18 Titel
ein feinsinniges Kleinod mit der so typischen Ausstrahlung von
Karaindrous Musik. Daß diese beileibe nicht nur nachdenklich,
sondern auch fröhlich und tänzerisch wirken kann, beweisen
Titel wie "Tango Of Love" oder
der so köstlich "wienerisch" wirkende Walzer
"Laura's Waltz" mit einem wunderschönen Saxofon (wann
hat man Jan Garbarek jemals einen Walzer spielen gehört?).
All das ist excellent gespielt und auf herrliche Weise
beruhigend, aber durchaus auch anregend. (gr)
|
hier
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|
Compared to the
"Elegy"-concert this live recording with a small
orchestra and fantastic soloists is much more intimate - always
with a great sense for music and also with a fine sense of
humour.
Very nice, very calming and very inspiring too! |
eleni
karaindrou : MEDEA |
Eleni
Karaindrou : Medea
ECM
Records 2014,
Laufzeit 45 Minuten
|
Drei Jahrzehnte lang
hat die griechische Komponistin Eleni Karaindrou Filme ihres Landsmanns Theo Angelopoulos mit
kongenialen Klangschöpfungen bereichert. Nachdem Angelopoulos
auf tragische Weise ums Leben gekommen ist, kann Karaindrou
leider nicht mehr beweisen, wie sehr sie mit ihren elegischen
Kompositionen die Bilder mit scheinbar schwebenden Klangflächen
zu begleiten, die sich schwerelos im Raum zu bewegen schienen.
Die Kunst, solch sphärische und atmosphärische Wirkung zu
erzeugen, ist Eleni
Karaindrou aber keineswegs verloren gegangen, wie diese neue CD
beweist – die Musik zu einer dramatischen Umsetzung von
Euripides' mythischem Epos Medea.
Denn anstatt mit flächigen Orchesterklängen zu arbeiten,
greift Karaindrou hier auf einzelne Instrumente zurück, die zum
Teil aus der griechischen, zum Teil aus der vorderasiatischen
Tradition stammen. Und, oh Wunder, im Zusammenspiel erzeugen
diese Instrumente einen ganz ähnlichen Effekt. Hören Sie als
Beispiel Titel 2 der CD, wo sich die Obertöne einer Gitarre und
einem gestrichenen Bass ergänzen, sich gegenseitig zu umkreisen
scheinen. Kontrastiert werden die sinnlichen Instrumentalklänge
durch gelegentlichen Gesang von Solostimme oder Chor. All das
ist wieder, ECM-typisch, in extrem guter Klangqualität
aufgenommen. Jedes einzelne Instrument wird extrem natürlich
abgebildet, im Zusammenklang ergibt das ein großartiges Hörerlebnis.
Damit ist Medea eine CD, die nicht nur Freunde zeitgenössischer
Musik erfreuen dürfte, sondern auch für Liebhaber
traditioneller Musik eine Bereicherung ist. (gr)
|
|
After
the tragical death of her partner Theo Angelopoulos the Greek
composer Eleni Karaindrou will never again be able to enrich his
movies with her fine and elegic compositions. But she never lost
the ability to form music into a very homogenic sound. On her
new CD, made for a theatrical transformation of Euripides' epic
drama Medea, Karaindrou forms intense soundpatterns by using
solo instruments from the Greek and
Middle East
tradition. As the overtones of these instruments are rotating, a
real dense and compact sound is created – although it is
formed by single instruments, contrasted by some solo and choir
vocals. Also to mention the fantastic quality of sound which
finally makes Medea a real masterpiece not only for fans of
contemporary music but also for lovers of ethnic sounds.
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MANU
KATCHE : NEIGHBOURHOOD |
Manu Katché : Neighbourhood
ECM
Records 2005,
Laufzeit 55 Minuten
|
Der in
Frankreich geborene Manu Katché ist einer der herausragenden
Schlagzeuger unserer Zeit. In den Bands von Sting und Peter
Gabriel sorgte er mit seinem unnachahmlich lockeren Stil für
einen genialen rhythmischen Background. Mittlerweile spielt Katché regelmäßig in der Band von Jan
Garbarek.
Nun legt
Manu Katché eine CD mit Eigenkompositionen vor. Dabei stellt sich natürlich
sofort die Frage: Kann ein Schlagzeuger wirklich Songs schreiben? (viele
Kollegen vor ihm sind genau daran kläglich gescheitert).
Doch die Frage tritt sofort in den Hintergrund, denn Katché hat sich
ein erstklassiges Team ins Studio geholt, das für großartige Musik
garantiert: unter anderem der legendäre Saxofonist Jan
Garbarek und der Trompeter Tomasz Stanko. Die eigentliche Sensation ist jedoch der polnische Pianist Marcin
Wasilewski.
Was dieser Mann an Einfühlungsvermögen und Klangreichtum bietet, ist
phänomenal.
Zu erwähnen ist auch, daß sich Manu Katché vollkommen in den
Hintergrund stellt (wie es sich für einen Drummer ja auch gehört!?).
Nur ganz selten blitzen seine lockeren Läufe auf, ansonsten ist die
Musik melodisch wie rhythmisch von äußerster Zartheit.
Ergebnis ist eine wundervoll zu hörende Jazz-CD, ganz klar "unsere
Jazz-CD
des Jahres 2005".
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK |
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|
Neighbourhood
has been "our jazz CD of
2005" - and since then it did not lose any attraction. Master
drummer Manu Katché is accompanied by great musicians like Tomasz
Stanko and Jan Garbarek - but the real sensation is the Polish piano
player Marcin Wasilewski, who is contributing a deeply sensitive play.
Phenomenal!
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MANU
KATCHÉ : THIRD ROUND |
Manu Katché : Third Round
ECM Records 2010,
Laufzeit 44 Minuten
|
Waren seine
beiden ersten Solo-CDs noch von der Spielkunst des
polnischen Trios um Marcin Wasilewski gekennzeichnet, hat sich Manu
Katché nun eine Band
zusammengestellt, die deutlich mehr zu Elementen des Pop neigt. Mit dabei diesmal die
Norweger Tore Brunborg (Saxofon) und Jacob Young (Gitarre). Den
Pianisten Jason Rebello hat Katché aus der Band von Sting übernommen,
der Bassist Pino Palladino ist ein legendärer und vielbeschäftigter Studiomusiker,
komplettiert wird die Band durch die kesse Trompeterin und Sängerin
Kami Lyle.
Zusammen
mit diesem Ensemble hat Manu Katché eine sehr abwechslungsreiche CD
geschaffen, die bisweilen ideal scheint für regenverhangene
Sonntagnachmittage, aber auch für lichtdurchflutete Sommertage. Es
gibt Musik, die an Stimmungen, an Tageszeiten, an Umgebungen gebunden
scheint. Third Round jedoch ist eine CD, die man immer und überall hören
kann! Sie paßt immer – ist sehr gefällig, dabei aber keineswegs
beliebig. Zugegeben: hardcore-Jazz-Fans werden diese Musik vielleicht
eine Spur zu "easy" empfinden!? Andererseits sind gerade
solche Klänge geeignet, so manchem Hörer die Angst vor allzu
anstrengendem Jazz zu nehmen. Ein manchmal gehörtes Urteil/Vorteil
ist nämlich: Jazz macht mich nervös.
Third Round hingegen ist ein äußerst angenehmes Album, das als wunderschöner
Background dienen kann, das aber auch bei aufmerksamem Hören jede
Menge filigraner Feinheiten bietet. Achten sie auf das wundervolle
Saxofonspiel von Tore Runborg; achten sie auf das perlende
Klavierspiel von Jason Rebello; achten Sie auf die akustische Gitarre
in Titel 10 – vor allen Dingen achten Sie aber auf das so typische
stark akzentuierte Schlagwerk von Manu Katché, der sich trotz
beeindruckender Spielkunst stets bescheiden im Hintergrund hält. Wegen all
dieser positiven Eigenschaften ist diese CD auch einer
unserer absoluten Jazz-Bestseller geworden....
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK
|
hier
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|
Some
people are afraid of jazz
that is too nervous, too intellectual. This record could take away their fear of stressing jazz!
Together with a fine band Manu Katché formed this astonishing piece of jazz
that is very easy to listen to - but always with high quality,
never tending to so-called smooth jazz! |
ANJA
LECHNER
& VASSILIS TSABROPOULOS :
CHANTS, HYMNS
AND DANCES |
Anja Lechner &
Vassilis Tsabropoulos :
Chants, Hymns And Dances
ECM Records 2004,
Laufzeit 72 Minuten
|
Die
Münchner Cellistin Anja Lechner hat längst die
Pfade der klassischen Musik verlassen und interessiert sich auch
für fremde Musikkulturen, speziell für die armenische. Der
griechische Pianist Vassilis Tsabropoulos ist klassisch
ausgebildet, er ist Schüler von Vladimir Ashkenazy. Zusammen
haben die beiden
bereits 2004 dieses Album veröffentlicht, das uns bis heute
verzückt.
Denn die beiden verbinden die intensiven Klänge des Cello und
verhaltene Klavierklänge in beeindruckend harmonischem Spiel zu einem
ganz besonderen Erlebnis. Nicht nur die hörbare Spielkunst der beiden
ist faszinierend, sondern vor allem die völlige Übereinstimmung im
Zusammenspiel, die Musik auf allerhöchster Ebene hervorruft.
Neben einigen Eigenkompositionen von
Tsabropoulos spielen sie Werke des armenischen Philosophen und
Religionsforschers Georges I. Gurdjieff. Dessen Werke, die er, weil er
selbst kein Instrument spielen konnte, dem befreundeten
Komponisten Thomas D. Hartmann zur Bearbeitung vorsang und –pfiff, sind
wegen ihrer inneren Ruhe und wegen des Bezugs zum Sufismus häufig als
„esoterisch“ bezeichnet worden. Anja Lechner und Vassilis Tsabropoulos
lassen durch ihr inspiriertes Spiel jedoch der geistigen Tief die
angemessene Würde zuteil kommen. Damit beweisen sie, daß diese Melodien
in ihrer vermeintlichen Einfachheit eine große Qualität und einen ganz
besonderen Reiz besitzen, der die Seele des Hörers unweigerlich berührt
und für einen immer wiederkehrenden Hörgenuß sorgt.
Gerhard Rühl, SHIROKKO MUSIK |
hier
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|
This CD documents one of the
great collaborations that can only happen by deep understanding.
Anja Lechner, the fantastic cello playing lady living in Munich,
and the Greek pianist Vassilis Tsabropoulos gathered together to
play own compositions and some by the Armenian philosopher G.I. Gurdjeff.One of the most moving and intimate recordings
on the
ECM label!
|
ANJA
LECHNER
& VASSILLIS TSABROPOULOS : MELOS |
Lechner & Tsabropoulos :
Melos
ECM Records 2008
Laufzeit 64 Minuten
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Nach ihren wundervollen
Gurdjieff-Interpretationen legen Anja Lechner (Cello) und Vassilis
Tsabropoulos (Klavier) ein weiteres großartiges Album vor. Denn hier
haben sich nicht nur zwei Musiker in vollkommener Übereinstimmung
getroffen – die Kombination von Cello und Klavier ist auch von
großem Reiz und emotionaler Tiefe.
Tsabropoulos glänzt mit lupenreinem
Anschlag und lyrisch-zartem Spiel, seine Kompositionen sind kompakt
und lassen der Phantasie des Hörers Freiraum. Kongeniale Begleiterin
ist Anja Lechner, die erneut beweist, daß das Cello eines der
ausdrucksstärksten Instrumente ist. So kontrastieren die strengen
Klangflächen optimal mit den perlenden Läufen des Piano. Ein
vielschichtiges und tief wirkendes Klangerlebnis, das noch ergänzt
wird durch die subtile Percussion-Begleitung des Italieners U.T.
Gandhi.
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hier
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On this recording, again
presenting compositions by Tsabropoulos and Gurdjeff, the famous
"musical couple" Anja Lechner and Vassilis
Tsabropoulos are accompanied by the Italian U.T.Gandhi, who
underlines the sensuous sounds with subtle percussions.
|
anja
lechner & FRANCOIS COUTURIER :
moderato cantabile |
Anja
Lechner & François Couturier :
Moderato cantabile
ECM
Records 2014,
Laufzeit 57 Minuten
Werke
von
Georges I. Gurdjieff (1866-1949)
Komitas (1869-1935)
Federico Mompou (1893-1987)
François Couturier (*1950)
Arrangiert von Anja Lechner & François Couturier, aufgenommen
im November 2013 in Lugano, produziert
von Manfred Eicher
|
Mit
dem französischen Pianisten François Couturier hat die
Cellistin Anja Lechner bereits im Tarkovsky Quartet
zusammengespielt. Nun formieren die beiden ein Duo, das inniger
und idealer wohl nicht sein könnte. Für ihre CD haben sie nicht
nur Eigenkompositionen von Couturier ausgewählt, sie präsentieren
auch Werke von Gurdjieff und Komitas (beide aus Armenien) und dem
franko-katalanischen Komponisten
Frederic Mompou. All diese Werke sind ursprünglich für
Soloklavier geschrieben, sie wurden von Anja Lechner und François
Couturier bearbeitet für Klavier und Cello.
Damit sind Anja Lechner und François Couturier nicht
nur Interpreten, sie sind auch zu Komponisten geworden, die sich
eine ganz eigenständige musikalische Welt erschaffen haben. Sie
treten in selten gehörter Einheit auf, lassen ihre Instrumente förmlich
verschmelzen. Besonders in Liveauftritten wird diese absolute Übereinstimmung
deutlich, aber auch auf CD wirkt das Zusammenspiel überzeugend.
Im Vergleich zu „Chants, Hymns, Dances“ klingt „Moderato
cantabile“ noch reifer, teilweise auch mutiger, stets jedoch
geprägt von der bescheidenen Zurückhaltung und von der
Verbeugung vor dem Werk. In
das absolut stimmige und kontemplative Gesamtbild fügen
sich die impressionistisch gefärbten Werke des Katalanen
Federico Mompou ebenso gut ein wie François Couturiers eher
zeitgenössisch geprägte Kompositionen.
Mit einem Satz: das ist großartige Musik, aufgeladen mit
intensiven Gefühlen. Lassen Sie sich verführen!
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, September
2014
|
hier
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After
her wonderful CDs "Chants, Hymns, Dances" and "Melos" Anja Lechner
recorded
a new album, now
together
with François Couturier.
Once again this CD is a true collaboration of two outstanding
artists. By re-working
and re-arrangeing pure piano works for piano and cello, they
enrich and enhance the compositions into a new dimension.
As Anja Lechner has always been attracted by the Armenian culture,
her arrangements of compositions by Gurdjieff and Komitas are the
highlights of the album. But also the impressionism of Federico
Mompou and the contemporary work of François Couturier fit
perfectly in this work full of contemplation and emotion.
Beautiful!
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arvo
pärt : tabula rasa
|
Arvo
Pärt : Tabula Rasa
ECM Records
1984,
Laufzeit 55 Minuten
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Es
gibt CDs, die für eine gewisse Zeit von Bedeutung sind. Es gibt
aber auch CDs, die eine Ära einläuten, die über Generationen
hinweg richtungsweisend sind.
Eine solche CD ist die erste ECM-Veröffentlichung des
estnischen Komponisten Arvo Pärt. Denn sowohl in den orchestralen Stücken wie auch in den
kammermusikalischen Werken hat diese CD Zeichen gesetzt. Was
auch kein Wunder ist, denn es sind immerhin so großartige
Instrumentalisten wie Gidon
Kremer, Keith Jarrett und auch der Komponist Alfred Schnittke zu hören.
Mittlerweile gehört Arvo Pärt zu den bedeutendsten zeitgenössischen
Komponisten, bekannt für seine großflächig, leicht sphärisch
angelegte Kompositionsform, recht oft mit sakralem Hintergrund.
Die CD Tabula Rasa ist ein eindrucksvoller Beleg!
Wenngleich der
Titel nicht voll zutrifft: reinen Tisch macht man eigentlich am
Ende einer Geschichte, nicht am Anfang einer Erfolgsstory…
Titel:
Fratres (Gidon Kremer & Keith Jarrett)
Cantus in Memory Of Benjamin Britten (Staatsorchester Stuttgart)
Fratres (12 Cellisten der Berliner Philharmoniker)
Tabula Rasa (Kremer, Gridenko, Schnittke, Litauisches
Kammerorchester)
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Usually "tabula rasa"
is made at the end of a story. But this recording was starting a
new story, as it was the beginning of the enormously successful
collaboration of ECM Records with Arvo Pärt, composer from
Estonia and one of the most important protagonists of
contemporary classic. Needless to say this record with great
soloists like Gidon Kremer and Keith Jarrett is a "must
have".
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ARVO
PÄRT : ALINA
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Arvo Pärt : Alina
ECM
Records 1999
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Aus
der ECM-hauseigenen Klassik-Linie „New Series" ist vor allem
der estnische Komponist Arvo Pärt herauszuheben, der mit seinen oft
sakral angehauchten Werken einer der wichtigsten Protagonisten zeitgenössischer
Klassik ist
und sich in den letzten Jahren
hauptsächlich dem Chorwerk verschrieben hat.
Auf dieser CD von 1999 ist Pärts musikalisches Meisterwerk
„Spiegel im Spiegel" gleich in drei verschiedenen Versionen zu hören, dazu
zwei Variationen des Titelstücks Alina.
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This record presents Arvo Pärt's best
known composition "Mirror In The Mirror" in three different
versions, together with two variations of "Alina". Very
moving!
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DINO
SALUZZI : CITÉ DE LA MUSIQUE |
Dino Saluzzi :
Cité de la Musique
ECM Records 1997,
Laufzeit 60 Minuten,
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Das Bandoneón ist das typische
Instrument des Tango, mit unverkennbarem Klang und von großer
Ausdruckskraft geprägt. Daß der Tango Argentino ist weit mehr als
bloße "Folklore" ist, hat unter anderem Astor Piazzolla
bewiesen, dessen Werke hohe kompositorische Qualität besitzen.
Der argentinische Bandoneón-Spieler Dino
Saluzzi wandelt hörbar auf Piazzollas Spuren, doch ist seine Musik
auch durchzogen von ganz intimer, intensiver Spielweise, die
melancholisch aber auch enorm lebensbejahend ist. Zusammen mit den
Gitarrenklängen, die Saluzzis Sohn José beiträgt und der subtilen
Begleitung des Jazz-Bassisten Marc Johnson ergibt sich ein wunderbares
Hörerlebnis voller Nachdenklichkeit und Verträumtheit.
Nicht immer
leicht zu hören, weil teilweise von "trockenem",
"sprödem" Klang, aber stets beeindruckend intensiv und
individuell. (gr)
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The Bandoneón is the
traditional instrument for Tango.Tango is one of the musical
traditions of Argentina. But it is much more than that! Following the paths of the great and late Astor Piazzolla, Dino
Saluzzi demonstrates that the Bandoneón is an instrument full
of intimacy, of deeply moving sounds that reach your heart
immediately.
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DINO
SALUZZI
& ANJA LECHNER : OJOS NEGROS
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Saluzzi & Lechner :
Ojos Negros
ECM Records 2007,
Laufzeit 57 Minuten
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Zu
meinen absoluten Lieblingsinstrumenten gehören Cello und
Bandoneón.
Beiden zueigen ist der betörend sentimentale Klang
voll süsser Melancholie.
Wenn eine CD mit Cello und Bandoneón erscheint, kann eigentlich
nichts schief gehen. Schon gar nicht, wenn solche Ausnahmekünstler wie der Argentinier Dino
Saluzzi und die Münchner Cellistin Anja Lechner zu Werke gehen.
So
ist Ojos Negros in der Tat ein fabelhaftes Album geworden, mit
innig-intensiven Klängen zwischen Tradition und Moderne,
zwischen Tango und Klassik.
Gerhard Rühl, SHIROKKO
MUSIK
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hier
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Bandoneón and Cello are two of
my very favourite instruments, as they are able to express deep feelings and
sweet melancholy.
A CD with these two instruments, played by
absolutely masters (and friends) must be a highlight for me. I hope it's one
for you too... |
Bitter
und süß |
dino
saluzzi group : el valle de la infancia |
Dino
Saluzzi Group :
El Valle de la Infancia
ECM
Records 2014,
Laufzeit 62 Minuten
Dino Saluzzi : Bandoneón
José Maria Saluzzi : Gitarre, Requinto
Colacho Brizuela : Gitarre
Felix "Cuchara" Saluzzi : Saxophon, Klarinette
Matias Saluzzi : Bassgitarre, Kontrabaß
Quintino Cinalli : Schlagzeug, Percussion
Aufgenommen März bis
Mai 2013
in Buenos Aires,
produziert von Manfred Eicher
Den
kompletten Text
mit meiner Hommage an
Dino Saluzzi können Sie hier
als pdf downloaden!
The complete review can be
downloaded here as pdf document. |
Ende
2012 erschien bei ECM Records die DVD "El
Encuentro – ein Film für Bandoneón und Violoncello". Der
Film zeigt die Cellistin Anja Lechner auf Reisen, sie trifft in
Armenien auf den Komponisten Tigran Mansurian und sie besucht in
Argentinien Dino Saluzzi.
Nach häufigem Betrachten dieses Films bin ich zur Überzeugung
gekommen: Dino Saluzzi ist mehr als ein Musiker – er ist ein
"Heiliger". Denn wenn man sieht, mit welch
leidenschaftlicher Hingabe und konzentrierter Ruhe Saluzzi seinem
Bandoneón unglaublich intensive Töne entlockt, wird klar: hier
verbinden sich starke Emotionen mit großer Weisheit zu einer tief
wirkenden Kunst, die weit mehr ist als "nur" Musik.
Dino Saluzzis Musik läßt sich nicht in ein Genre einordnen.
Sie ist ebenso geprägt von der Tradition wie von der Moderne, vom
Jazz und von der zeitgenössischen Musik. Sie ist von großer Ernsthaftigkeit, hoher Qualität und
intensiver Wirkung.
Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Felix "Cuchara"
(Saxophon & Klarinette),
mit Sohn Matias (Bass) und dem Neffen José Maria (Gitarre) hat Dino
Saluzzi nun eine neue CD veröffentlicht, die ins "Tal der
Kindheit" zurückführt. Das Saluzzi-Quartett, erweitert um einen
Gitarristen und einen Percussionisten,
präsentiert Musik von allerhöchster Ausdruckskraft, expressiv und
innerlich zugleich.
Das Hören dieser CD gleicht dem Lesen eines Buches – so wie in
einem Roman die Charaktere eingeführt werden und allmählich an
Kontur gewinnen, so stellen sich hier auch die Musiker nacheinander
vor, ihre Melodien verzahnen sich, in immer wieder neuen Kombinationen
ergeben sich immer wieder neue Klangfarben und
Akzente. Da finden sich Rhythmen aus der Folklore der Anden
ebenso wie Elemente spanischer Klassik,
jazzige Intonation wechselt mit kontemplativen Momenten.
Herausragend dabei das Gitarrenspiel von José Maria Saluzzi (weshalb
ist diesem fabelhaften Musiker eigentlich bislang keine große
Karriere gelungen?). Auffallend auch, wie sehr das Saxofonspiel von
Felix Saluzzi die Musik seines Bruders ergänzt.
Damit ist "El Valle de la Infancia" ein wundervolles Werk
mit vielen verschiedenen Facetten geworden, die von einem Element
umklammert werden: von der tiefen Emotionalität, die Dino Saluzzi
durch sein Instrument ausdrückt. Bitter und süß zugleich.
Der argentinische Dichter Leopoldo "Teuco" Castilla schreibt
über diese CD : "Dieses
Werk lebt von seiner Vielfalt…Manchmal hält es inne, entfaltet
wundervolle melancholische Momente, dann wieder zelebriert es überschäumende
Freude…Argentinische Populärmusik höchster Güte, von Dino Saluzzi
und seinen Musikern vorwärtsgetrieben in größter künstlerischer
Freiheit"
Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer der Empfehlung: anhören!!!
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK, im
April 2014
|
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In
the end of 2012 ECM Records released a DVD called "El Encuentro –
film for bandoneón and violoncello". The film documents German
cello-player Anja Lechner on her travels – in
Armenia
she meets composer Tigran Mansurian, and she encounters Dino Saluzzi in
Argentina
. Having watched the movie for many times I came to the conclusion: Dino
Saluzzi is more than a musician, he is a holy man. By playing his
beloved instrument, the Bandoneón, with affection and calmness, he
combines deep emotions with great wisdom into a intense kind of art that
is much more than "just" music.
His work can not be filed in a certain genre, it is characterized by
tradition and by modernism, by jazz and by contemporary music. Let's
call it: music. Music with high quality and deep emotions.
Together with his younger brother Felix (Saxophones),
son Matias (bass) aund nephew José
Maria (guitar) Dino Saluzzi now released a new CD that
leads back to the "Valley
Of
Childhood
". The Saluzzi quartet, completed by a guitar player and a
percussionist, presents music of both highest expression and deepest
impressions.
Listening to this CD is like reading a book. Like the characters in a
novel the musicians are introduced, continuosly forming different
constellations and sound details. You will experience some folcloristic
rhythms as well as classical themes, some jazzy play but also
contemplative moments. This multicoloured work is framed by Dino
Saluzzis deeply emotional play.A masterpiece!
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bobo
stenson trio : INDICUM
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Bobo Stenson Trio :
Indicum
ECM Records
2012,
Laufzeit 68 Minuten
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Der
1944 im schwedischen Västeras geborene Pianist Bobo
Stenson gehört zu den Musikern, die auf ein reiches
Künstlerleben zurückblicken können, dennoch aber noch immer
genug Spielfreude und Ideen haben für neue Werke. In den 60er
Jahren spielte Stenson u.a. bei Stan Getz und Sonny Rollins,
später dann zusammen mit Charles Lloyd und Jan Garbarek.
Zusammen mit seinen langjährigen Begleitern Anders Jormin
(Kontrabass) und Jon Fält (Schlagzeug) hat Bobo Stenson nun eine
CD veröffentlicht, die genau diese Spielfreude und den
Ideenreichtum verdeutlicht. Schon die Liste der Kompositionen
macht klar: das ist ein außergewöhnlich vielseitiges Werk.
Denn das Trio spielt neben einigen Eigenkompositionen Werke von
der Jazzlegende Bill Evans und dem argentinischen
"Klassiker" Ariel Ramirez, eine norwegische Volksweise
ist ebenso zu finden wie eine Melodie von Wolf Biermann (!).
Wenn Sie jetzt allerdings glauben, dadurch sei ein
uneinheitliches, vordergründig abwechslungsreiches Werk
entstanden, täuschen Sie sich!
Denn allen Titeln zueigen ist das abgeklärte, reife, entspannte
Spiel des Trios. Lyrisch-verträumte Weisen und geradezu
kontemplative Momente laden zum aufmerksamen Zuhören ein,
umfangen den Hörer mit wunderschönen Klängen abseits aller
Gefälligkeit. Wie sehr die Musiker Meister ihres Fachs sind, wird
beispielsweise im Titel "La peregrinación" aus Ariel
Ramirez' Werk "Navidad Nuestra" deutlich, der in den
Händen von Bobo Stenson plötzlich sehr jazzig klingt. Oder in
"Ave Maria", diesmal nicht eine der vielen bekannten
Versionen, sondern ein norwegisches Traditional, das hier einen
absolut "klassischen", fast sakralen Touch bekommt. Das ist im besten
Sinne geistreinigend, musikalische Seelenmassage.
Wenn Sie also bedächtige, zurückgenommene und dennoch höchst
virtuose Klaviermusik suchen – mit Bobo Stensons Indicum
sind Sie bestens bedient!
Gerhard
Rühl, SHIROKKO MUSIK,
Oktober 2012
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The
Swedish piano player Bobo Stenson
is one of the leading artists of ECM, he played in numerous
recordings made within more than forty years. But together with
his band (including the remarkable young drum wizard Jon Fält) he
proves to be young enough for exciting and moving sounds. In this
CD Stenson plays compositions of different genres - always with
his typical kind of playing. Indicum is a CD that crosses the
border between classical and contemplative playing and jazzy
intonation.
A sensational CD that became immediately one of my all time
ECM-favourites. |
MARCIN
WASILEWSKI
TRIO : faithful |
Marcin Wasilewski
Trio : Faithful
ECM Records 2011,
Laufzeit 72 Minuten
Marcin Wasilewski (Piano),
Slawomir Kurkiewicz
(Bass)
Michal Miskiewicz (Schlagzeug)
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Üblicherweise sind ECM-CDs von
innerer Ruhe und Bedächtigkeit gekennzeichnet – nicht umsonst
lautet das Motto des Labels
"the most beautiful sounds next to silence".
Doch selbst wenn man, wie ich, Fan
von sentimentalen und ruhigen Klängen ist, tut manchmal ein
wenig Schwung gut. Da kommt diese CD des polnischen Pianisten Marcin
Wasilewski und seines Trios gerade recht. Denn nach den
betörend zarten und schönen Klavierklängen, die Wasilewski
z.B. bei Manu
Katchés CD Neighbourhood beisteuerte, greift er
diesmal deutlich heftiger in die Tasten. Ergebnis ist eine
großartig dahinfließende CD, die außer Eigenkompositionen
auch Werke von Ornette Coleman, Paul Bley und sogar Hanns Eisler
präsentiert.
Stärkste Stücke sind, meiner Meinung nach, der gefühlvoll
melodische "Song For Swirek" und das schwärmerische
"Ballad Of The Sad Young Men" (gr)
|
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Usually ECM recordings
follow the principle "the most beautiful sound next to
silence". On his new CD Marcin Wasilewski sometimes
breaks the rule as he mixes very slow sounds with exciting
uptempo jazz. These tracks demonstrate that after the long
tradition of trio jazz in the sixties there are still groups
that reach the same quality. No wonder this fabulous CD reached
the mark of our best selling jazz CDs ever... |
marcin
wasilewski trio
w/joakim milder : spark of life |
Marcin Wasilewski Trio w/Joakim Milder :
Spark Of Life
ECM
Records 2014,
Laufzeit 73 Minuten
Marcin Wasilewski (Klavier)
Slawomir Kurkiewicz (Kontrabaß)
Michal Miskiewicz (Schlagzeug)
Joakim Milder (Tenorsaxophon)aufgenommen
im März 2014
in Lugano,
produziert von Manfred Eicher |
Der
polnische Pianist Marcin Wasilewski wird seit über
zehn Jahren begleitet von Slawomir Kurkiewicz, der mit seinem
Baß verwachsen zu sein scheint; und von Michal Miskiewicz,
dem nach Jarle Vespestad wohl leisesten und sensibelsten
Schlagzeuger. Dieses bewährte Trio wird diesmal erweitert um
den schwedischen Saxofonisten Joakim Milder. Mit dieser
Besetzung hat Wasilewski erneut ein beeindruckend
"dichtes" und variantenreiches Werk geschaffen, das
dem Hörer mehr als nur einen "Funken Leben"
einhaucht.
Egal ob in den lyrischen Titeln oder in den virtuosen
uptempo-Stücken – Wasilewski erweist sich stets sattelfest
und von traumhafter Sicherheit.
Welch weiten musikalischen Horizont er hat, zeigt sich schon
allein in der Auswahl der Titel. Da findet sich eine
klassische Komposition aus dem Jahre 1953 neben einem Stück
der polnischen Band "Hey", da steht ein Titel aus
Krzysztof Komedas Filmmusik zu "Rosemary's Baby"
neben dem Welthit "Message In A Bottle" von Police.
Lassen Sie sich von dieser Aufzählung aber nicht in die Irre
führen! Zusammen mit vielen Eigenkompositionen ergibt sich
ein Werk von vollkommener Einheit und Geschlossenheit, über
der vor allem die Spielkunst von Marcin Wasilewski steht.
Im
Intro erzeugt er eine ergreifend intime Stimmung, das Lied ist
dem Pianisten Austin Peralta gewidmet, der vor zwei Jahren im
Alter von 22 Jahren verstorben ist. Äußerst energetisch
hingegen ist Wasilewskis Version des schon erwähnten
Police-Hits. Und zu wahrer Hochform läuft die Band im längsten
Titel der CD auf : Three
Reflections. Das ist die hohe Schule des Trio-Jazz, solche
Leistungen sind wohl nur möglich bei Bands, die vollkommen
aufeinander eingespielt sind. Wenn dann Wasilewski (wie früher
Keith Jarrett) im Hintergrund mitsingt, wird klar: dieser Künstler
geht voll in seiner Musik auf.
Für mich ist Spark Of
Life ganz klar eine der schönsten Veröffentlichungen des
Jahres. Sie ist wohltuend, aber in keiner Sekunde bieder oder
gar beliebig. Hören Sie selbst. Sie werden von 73 Minuten
erstklassiger Musik mindestens so begeistert sein wie ich es
bin.
Gerhard
Rühl (SHIROKKO MUSIK) im Oktober
2014
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The
Polish
piano player Marcin
Wasilewski released the album
Spark Of Life which turned out to be one of
the most beautiful recordings of the year 2014. Together with his long-time team mates Slawomir Kurkiewicz
(double bass) and Michal Miskewicz (drums) and accompanied by
Swedish trumpet player Joakim Milder, Wasilewski demonstrates
his enormous skill in forming intimate and lyrical moods as
well as sparkling jazzy tunes. By playing own versions of
melodies from different origins he shows great musical
knowledge and variety – but all the music is bound together
by his high class piano play full of passion and energy. A masterpiece! |
nun
folgt noch eine sehr schöne DVD
EL encuentro |
El
Encuentro
ECM Records,
Laufzeit 52 Minuten
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A
Film for violoncello and bandoneon
Dieser
Film zeigt Anja Lechner auf Reisen - auf Reisen zu Orten
(Argentinien und Armenien), zu Musikern (Dino Saluzzi und Tigran
Mansurian) und damit
zu musikalischen Erkenntnissen.
Ein "kleiner", ruhiger und unspektakulärer Film mit
großer Wirkung, denn er demonstriert die menschliche Komponente
und die ungeheure Kraft, die in der Musik liegt.
Anja Lechner and Dino
Saluzzi, filmed by Norbert Wiedmer & Enrique Ros
Format
NTSC, Region Code 0 (worldwide), multi-lingual with subtitles
(German, English, Spanish)
|
hier
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Filmed by the "Sounds And
Silence"-Team this movie shows the deep feeling, humanity and
power in music - as it follows Anja Lechner to different places,
different musicians, different experiences.
A "little" movie with "great" impression!
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DER
ECM SHOWROOM IN GRÄFELFING |
Liebe
Freunde des guten Geschmacks,
unsere „Gastspiele“ Ende 2016 im ECM Showroom in Gräfelfing waren
sehr erfolgreich.
Viele unserer ehemaligen Kunden haben die außergewöhnliche
Atmosphäre genossen, gute Musik gehört, miteinander geplaudert und
dabei auch die italienische Feinkost von LaSelva kennengelernt.
Es
gibt im ECM-Showroom viel zu entdecken – immerhin ist dies der weltweit einzige Ort, an
dem Sie das gesamte Programm dieses legendären Labels finden: sämtliche jemals
veröffentlichten CDs, viele Schallplatten (Raritäten und Neupressungen),
sowie DVDs und Bücher. Sicher finden Sie hier so manchen musikalischen
Schatz, den Sie schon immer besitzen wollten.
Der
Verkaufsraum ist natürlich auch "ohne uns" geöffnet,
Montag bis Freitag von 8 Uhr 30 bis 17 Uhr, Samstags von 9 bis 14 Uhr.
Der ECM
Showroom ist in der Pasinger Straße 94 in Gräfelfing, im Haus des
TechnoMarkts,
im 2. Stock.
Der Aufgang ist rechts neben dem Eingang zum TechnoMarkt
Hier
finden Sie einen Anfahrtsplan, diesen können Sie auch als pdf
downloaden... |
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Alle Angaben
unverbindlich. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
Texte und Zusammenstellung Gerhard Ruehl. Design: buero
ruehl 2017
Copyright for all contents
© SHIROKKO e.K. Inhaber: Gerhard Rühl
Eingetragen ins Handelsregister München A 52090. USt.-Id.Nr.
(VAT-Id) : DE 206 872 995.
Urheberrechte
für sämtliche Texte, Formulierungen und sonstige Inhalte
sowie für gestalterische Elemente: Gerhard Rühl /
SHIROKKO München.
Jeglicher Nachdruck, elektronische Vervielfältigung und
sonstige Kopien,
insbesondere die Verwendung für Online-Zwecke,
bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers.
Copyright
for all contents (including text and design) : Gerhard Rühl /
SHIROKKO Munich.
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allowed with permission of Copyright owner.
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